Kolumne Oktober

Wie können wir auch in Zukunft ernten, was wir säen?

Liebe Kund*innen,

was war das für ein Sommer: Wochenlang kein Regen, verheerende Waldbrände, Dürre, die die Ernten schmälerte. Weil die Klimakrise die Luftströme in der Atmosphäre verändert, wechseln sich Hoch- und Tiefdruckgebiete immer seltener ab. Stattdessen steht die Hitze wochenlang über dem Land, und am Boden verdunstet wesentlich mehr Wasser als früher. Für die maximal vom Wetter abhängige Landwirtschaft ein Kraftakt: Es gilt, die Böden vor Austrocknung zu schützen und somit die Ernte zu sichern.

Die Niederschlagsmengen waren 2022 weit unter dem langjährigen Mittel, der Nordosten Deutschlands von der Dürre am stärksten betroffen. Laut Deutschem Bauernverband zeigt sich das zum Beispiel bei den Weizenerträgen: Rund 10 bis 12 Prozent weniger Weizen fahren die Landwirt*innen dieses Jahr ein. Und längst sind Wetterextreme keine Ausnahme mehr: Auch die Ernten in den Jahren 2018, 2019 und 2020 litten unter Hitze und fehlendem Regen.

Bio-Betriebe allerdings sind gegen die Auswirkungen von Trockenzeiten besser gefeit – weil ökologisch bewirtschaftete Böden ihre elementare Funktion als Wasserspeicher nicht verlieren und dank ihres hohen Humusgehaltes die Pflanzen auch bei Dürre versorgen können. Dazu tragen Öko-Anbauweisen wie regelmäßige Fruchtwechsel, Gründüngung, die Verwendung robuster Saatgutsorten und reduzierte Bodenbearbeitung entscheidend bei.

Jetzt zur Erntedank-Zeit bin ich deshalb vor allem dankbar dafür, dass die überfällige Mammutaufgabe „klimagerechter Umbau der deutschen Landwirtschaft“ machbar ist. Um künftige Ernten bestmöglich zu schützen, müssen wir nicht erst Methoden entwickeln (dafür bliebe ohnehin nicht genügend Zeit). Denn sie werden von Bio-Betrieben schon heute und seit Jahrzehnten angewendet.

Herzlich

Ihr Boris Frank

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