Im Herbst ist Erntezeit

Ernten, Einlagern, Säen

In der Landwirtschaft heißt es: „Im Frühjahr verweile, im Herbst beeile“. Denn nun werden die Tage kürzer, die Aufgabenliste in der Erntezeit hingegen länger. Was genau haben Landwirt*innen im Herbst zu tun? Ein Blick auf Felder, Weinhänge und in Obstplantagen.

Erntezeit

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ERNTE: Gemüse, Gemüse, Gemüse

Wer an ein Feld im Herbst denkt, der denkt wahrscheinlich an langsam fahrende Traktoren und Erntehelfer*innen im goldenen Licht, die Kisten um Kisten befüllen. Und tatsächlich ist das Ernten die wichtigste Aufgabe der Landwirt*innen im Oktober: Kartoffeln, Zuckerrüben, Mais, Kürbisse, Rote Bete, Steckrüben, Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Salat – all diese Lebensmittel sind im Herbst erntereif, werden gereinigt, eingelagert oder direkt verkauft.

Äpfel, Birnen, Pflaumen

Auch auf den Obstplantagen steht die Erntezeit an: Je nach Sorte sind Äpfel, Birnen und Pflaumen zwischen September und November reif, werden von Hand gepflückt und anschließend sortiert, gelagert oder weiterverarbeitet. Bei der Apfel-Ernte wird unterschieden in Genussreife – also Äpfel, die direkt in die Bio-Läden kommen – und Lagerreife: jene Äpfel, die noch nachreifen. Auch Walnüsse, Haselnüsse und Esskastanien sind nun erntereif.

Erntezeit im Weinbau

Die Lese ist in vollem Gang: Je nach gewünschtem Säure- und Zuckergehalt der Weinbeeren sowie der Rebsorte beginnen Winzer*innen teilweise schon im Spätsommer, die Trauben zu ernten. Dabei hoffen sie auf trockenes Wetter. Im Öko-Anbau wird bei der Lese sowohl mit Erntemaschinen, als auch per Hand gearbeitet. Letzteres, die selektive Lese, bringt die höchsten Qualitäten. Im Weinberg werden rote und weiße Trauben ähnlich behandelt, nach der Lese aber verschieden weiterverarbeitet und ausgebaut.

Nach der Ernte ist vor der Ernte

Landwirt*innen führen ihre Betriebe in regelmäßigen Kreisläufen – nach der Ernte bereiten sie die Felder für die nächste Aussaat vor: Der Boden wird aufgelockert und gefurcht. Dabei unterpflügen Bäuerinnen und Bauern auch Pflanzenreste, die so wieder in den Nährstoffkreislauf des Bodens gelangen. Dann säen sie zum Beispiel Gerste, Roggen oder Winterweizen aus. Alternativ dazu setzen sie auf eine Zwischenfrucht: Deren Wurzeln lockern den Boden auf und schützen ihn bis zur nächsten Aussaat vor Erosion. Die Zwischenfrucht, zum Beispiel Leguminosen wie Erbsen und Ackerbohnen, aber auch Gräser, friert im Winter ab und wird im Frühjahr als natürlicher Gründünger in den Boden eingearbeitet.

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Erntezeit beim Obsthof Augustin

Lager Äpfel
(C) Foto: Obsthof Augustin

Im Herbst ist der Höhepunkt im Obstbaujahr erreicht, denn dann ist die Apfelernte in vollem Gange. Zu Erntebeginn überlegt sich das Team vom Obsthof Augustin im Alten Land bei Hamburg, wann der jeweilige Apfel am besten gegessen werden sollte, daraus ergeben sich der genaue Erntetag und die notwendigen Lagerbedingungen. 

Ein Apfel lebt und seine Zellen atmen auch nach der Ernte weiter. Um die Reifung zu verlangsamen, wird der Apfel in einem gasdichten Lager gelagert. Der Sauerstoffgehalt wird abgesenkt und die Luftfeuchtigkeit erhöht. Dadurch fällt der Apfel in eine Art Winterschlaf: Er atmet deutlich langsamer und der Reifeprozess wird verzögert. Die hohe Luftfeuchtigkeit sorgt zudem dafür, dass der Apfel nicht austrocknet. Mit dieser simplen Methode kann Augustin seine Äpfel über mehrere Monate ohne Qualitätseinbußen lagern. Schließlich werden die Äpfel wieder ausgelagert und in verschiedene Qualitäten selektiert.

Äpfel mit Makeln gibt es dieses Jahr mehr als gewöhnlich. Ein Teil der Früchte trägt eine netzartige Berostung. Dies ist auf eine unregelmäßige Wasserversorgung nach der Blüte zurückzuführen. Erst war es zu nass und dann viel zu trocken. In der Hitzeperiode, Ende Juli und Anfang August, wurden die Früchte von der Sonne verbrannt. Gegen das Wetter ist das Team von Augustin machtlos. Früchte mit Makeln sind jedoch nur optisch nicht ganz einwandfrei, sie schmecken genauso lecker und aromatisch wie Unbeschädigte. Die betroffenen Äpfel werden zu Mus verarbeitet, zu Saft gepresst oder für leckere Fruchtriegel genutzt. So findet jeder liebevoll erzeugte Apfel eine Verwendung und seine*n Kund*in.