Wie Öko-Landwirt*innen ihre Pflanzen schützen

Sanft, aber sorgfältig: Im Öko-Landbau sind chemisch-synthetische Pestizide tabu. Die Landwirt*innen und Gärtner*innen setzen auf integrierten Pflanzenschutz und natürliche Maßnahmen wie Bodenbearbeitung, Fruchtwechsel und angepasste Sorten. So schützen sie auch die Umwelt vor giftigen Substanzen und stärken die Artenvielfalt.

Blühstreifen bieten insbesondere Bestäubern ein vielfältiges Angebot
Blühstreifen bieten insbesondere Bestäubern ein vielfältiges Angebot

Vorbeugen

Anders als konventionell wirtschaftende Landwirt*innen, die Schädlinge, Krankheiten und Unkraut auf ihren Äckern mit der Chemiekeule bekämpfen, setzen Bio-Bäuerinnen und -Bauern auf vorbeugende Maßnahmen und natürliche Wechselwirkungen: Sie wählen möglichst widerstandsfähig Sorten aus. Sie passen den Anbau-Standort an, richten etwa die Saatreihen nach der vorherrschenden Windrichtung aus, denn das beugt Pilzbefall vor. Sie erhalten die Bodenfruchtbarkeit durch vielfältige Fruchtwechsel und organischen Dünger, weil ein gesunder und von Bodentieren belebter Boden die Pflanzen vor Krankheiten schützt. Und sie bauen oftmals kleinteiliger an, weil das zum Beispiel bei langen Dürrezeiten oder Starkregen das Ausfallrisiko mildert. Dünge- oder Pflanzenschutzmittel kommen so reduziert wie möglich zum Einsatz.

Fernhalten

Ein gewisser Ertragsverlust, der zum Beispiel aufs Konto von Schädlingen oder Pilzbefall geht, wird im Öko-Landbau als Teil des natürlichen Kreislaufs angesehen. Denn Hocherträge sind hier nicht das Ziel, sondern eine langfristig stabile Produktivität. Schädlinge halten die Landwirte ohne den Einsatz von Chemie fern: zum Beispiel mit Schutznetzen oder Fallen mit Lockstoffen, aber auch mit Hilfe von Nützlingen. Diese natürlichen Helfer, darunter Florfliegen, Schlupfwespen, Amseln und Spitzmäuse, leben in Hecken- und Blühstreifen zwischen den Ackerflächen, die zusätzlich Schatten spenden und helfen, Wasser im Boden zu speichern. Als biologischer Pflanzenschutz werden außerdem Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren auf befallenen Feldern ausgesetzt.

Aufklären

In Deutschland bewirtschaften Öko-Landwirt*innen ihre Flächen meist in direkter Nachbarschaft zu „konventionellen Feldern“. Die Ackergifte verbreiten sich von dort aus über Wind und Wasser und vergiften Böden, Trinkwasser, Luft und natürlich die Lebewesen, die ihnen ausgesetzt sind – mit gravierenden Folgen. Jeder zweite Feldvogel ist schon heute ausgestorben. Als Aktionspartner setzt sich die BIO COMPANY deshalb im Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft dafür ein, die Lebensgrundlagen der kommenden Generationen zu schützen und, wo sie bereits beschädigt sind, wieder aufzubauen.