Mehr draus machen, ohne mehr zu brauchen

Weniger benötigen und gleichzeitig mehr draus machen – das ist eine zukunftsentscheidende Kunst. Sie erfordert Mut, Engagement und innovatives Denken. Auch die Berliner Brauerei BRLO hat sich auf diesen Weg begeben – und mit ihrem neuen Biobier ZERO.5 einen ganz schönen Satz nach vorn gemacht. In puncto Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und Bewusstsein beim Genuss.

Das klimaneutrale Lager wurde ursprünglich fürs GreenTech Festival 2021 entwickelt; ein Innovationsforum des Nachhaltigkeits-Aktivisten und Weltmeisters Nico Rosberg. Dabei spielte der Zero-Waste-Aspekt eine besonders große Rolle: Dieses Bier isst Brot. Denn sein Braukessel verzehrt nicht verkaufte Laibe der Berliner Biobäckerei „Zeit für Brot“. Sie ersetzen 5 Prozent des Malzes, sparen also Rohstoff ein und bringen gleichzeitig mehr Aroma rein.

Brot und Bier – eine Symbiose

Die Kreislauf-Kooperation steht in einer historischen Tradition: Bereits im Mittelalter lagen Bier-und Brotbetriebe oft nah beieinander, weil die frei schwebenden Hefen aus der Backstube den offenen Gärprozess in der Brauerei begünstigten. Um diese gemeinsame Geschichte fortzusetzen, tüfteln beide Startups bereits daran, ihre Produktkreisläufe weiter zu verzahnen.

Input und Output – weiterdenken

Zukünftig soll ein Teil des Trebers – des ausgekochten Bier-Malzes – im Brot verbacken werden. Also genau umgekehrt wie beim BRLO ZERO.5. Das Gros der Braureste wird zwar auch jetzt schon weiterverwertet, als Tierfutter. Aber es lässt sich immer noch etwas mehr draus machen.

Kreisläufe der Veränderung – auch im Kopf

Dazu versucht BRLO an allen Ecken und Enden, etwas zu bewegen. Seit 2021 wird der jährliche CO2-Ausstoß vom Partner Planetly berechnet und über Projekte ausgeglichen. Ihr Hauptsitz mit Restaurant und Experimental-Brauerei am Gleisdreieck wurde aus 38 upgecycelten Containern erbaut. Und weil den Macher*innen die vielfältige, innovative Kultur Berlins besonders wichtig ist, spiegelt sich diese Offenheit auch im Markennamen wieder: Für BRLO (von altslaw. f. Berlin) gibt es keine feste Ausspracheregel. Jede*r soll so quatschen, wie ihm*ihr der Geschmack gewachsen ist. PRST!

Kein Alkohol?

So gut wie: Die 0,5 % im BRLO ZERO.5 sind schneller verstoffwechselt, als sie wirken können – spielen aber trotzdem eine bedeutende Rolle. Denn dieses kleine bisschen Alkohol macht als Geschmacksträger den Riesenunterschied. Damit ist das leichte, zitrushopfige Lager kaum von einem Vollprozentigen zu unterscheiden. Aber warum überhaupt „alkoholfrei“? Warum nicht! Zurzeit feiern immer mehr Menschen weltweit den „Dry January“ und lassen die Substanz einfach mal weg. Nach den üppigen Feiertagen tut das der Gesundheit wirklich gut. Und mit BRLO ZERO.5 kann jede*r leicht auf Alkohol verzichten. Denn der Genuss, der bleibt.