Als Grundnahrungsmittel berührt Brot die meisten Bereiche des Lebens. Mit wie vielen Sinnen man denken muss, um seine Herstellung rundum besser zu gestalten, zeigt die vielleicht vorbildlichste Bäckerei Berlins: Märkisches Landbrot.
Die Biobäckerei verarbeitet hauptsächlich Vollkorn. 80 % ihres Mehls wird aus ganzen Körnern gemahlen – direkt im Betrieb. Und trotzdem umfasst das vielseitige Sortiment so ziemlich alles, was man sich wünschen kann; auch helle Mehlsorten. Im Kern geht es aber immer um möglichst vollwertige Lebensmittel.
Für beste Bekömmlichkeit und zur Entfaltung der ganzen ernährungsphysiologischen Kraft nutzt Märkisches Landbrot lange Fermentationsprozesse. Dabei werden Fraßschutzstoffe (natürlich vorkommende Stoffe, die das Getreide vor Verbiss schützen) abgebaut und Nährstoffe aufgeschlossen. Um Vitamine und essenzielle Aminosäuren noch besser verfügbar zu machen, ist das Keimen der Körner eine ideale Methode. Sie findet etwa im Essener Brot oder im neuen Sprössling Anwendung.
Sämtliche Zutaten entsprechen dem höchsten Bio-Standard: Demeter. Dabei werden Hof und Betrieb als Organismus betrachtet, ganzheitlich gehegt und gepflegt. So entstehen unvergleichliche Qualitäten. Überdies verwendet die Bäckerei neben kurz gelagertem Korn nur frisches Gemüse und Obst – sowie belebtes Wasser aus der eigenen Quelle.
Das Unternehmen setzt auf enge regionale Zusammenarbeit. So gut wie alle Rohstoffe stammen von Brandenburger Bäuer*innen. Darüber hinaus gibt es spezielle Kooperationen. In Brodowin etwa werden Leinsamen und Bergroggen exklusiv für Märkisches Landbrot angebaut. Außerdem vertreibt die Bäckerei im Sinn der Brüderlichkeit auch Brote anderer Demeter-Betriebe.
Als fair & regional Partner denkt die Geschäftsführung in Wertschätzungs-Kreisläufen. Die Vergütung aller beteiligten Akteure wird an runden Tischen gemeinsam beschlossen. Bäuer*innen bekommen, was sie brauchen – Mitarbeiter*innen faire, gute Löhne. Ferner unterstützt Märkisches Landbrot viele soziale Initiativen, etwa in Nepal, Niger oder Syrien.
Dank des Engagements der Öko-Landwirt*innen findet die Erzeugung im Einklang mit der Umwelt statt. Das Ergebnis: eine lebendige, sich selbst erhaltende Kulturlandschaft mit vielen Naturschutzprojekten. Überdies kompensiert Märkisches Landbrot seinen CO²-Ausstoß und ist damit klimaneutral.
Um immer besser zu werden, legt der Betrieb seine Prozesse offen. Es gibt regelmäßige Management-Reviews, Nachhaltigkeitsberichte nach EMAS-Standard und eine umfassende Gemeinwohlbilanz. Transparenz vom Samenkorn bis zur Gehaltsstruktur. Für ein echt ganzheitlich gedachtes und gebackenes Brot.
Veröffentlicht am 22. Oktober 2020