Jede kleine Massnahme schliesst weiter den Kreis

Peter Gollan ist Leiter der Bauabteilung bei der BIO COMPANY. In einem Interview erzählt er, was seine Arbeit ausmacht und wie Innovationen aussehen, die den Bau der Märkte so nachhaltig wie möglich gestalten sollen.

BIO COMPANY: Hallo Peter, erzähl doch kurz: Wer bist du und was machst du bei der BIO COMPANY?

Peter Gollan: Hallo, ich bin Peter Gollan, 51 Jahre alt und verheiratet. Bei dem angekommen, was mich wirklich interessiert, habe ich Architektur Hochbau studiert und übernehme nun seit 15 Jahren Aufgaben im Bereich Ladenbau. Neben der Architektur sind Segeln und Musik, genauer gesagt Schlagzeug spielen, meine Leidenschaften. Bei der BIO COMPANY bin ich noch relativ frisch dabei, seit März 2021. Noch ein Greenhorn sozusagen.

BIO COMPANY: Was treibt dich an, was sind deine Ziele bei deiner Tätigkeit?

Peter Gollan: Meine größte Antriebskraft ist das im Ladenbau umzusetzen, was die Menschen bewegt. Um das zu erforschen habe ich ein persönliches Motto: hinschauen, zuhören, kennenlernen! Wenn ich auf dem Weg vom Büro oder nach Hause am Markt vorbeikomme, beobach-
te ich die Kundinnen und Kunden oder spreche mit ihnen, um zu erfahren, wie es ihnen beim Einkaufen ergeht und überlege, was ich mit der Gestaltung des Ladens dazu beitragen kann, dass sie sich wohlfühlen. Gleichzeitig ist mir wichtig, dass wir in unserem Handeln auf alle Ebenen authentisch sind.

BIO COMPANY: Wie schafft man es auch in alten Gebäuden, in die die BIO COMPANY ja oft einzieht, den Ladenbau nachhaltig zu gestalten?

Peter Gollan: Wir untersuchen bereits in der Vorklärung die Bausubstanz, die Einrichtung und die verbaute Technik. Es ist toll, dass die BIO COMPANY keine Kosten scheut, um die Gebäude unter nachhaltigen Aspekten zu ertüchtigen. Ich denke, dieses Selbstverständnis ist einer der Aspekte, den die Menschen an uns schätzen.

BIO COMPANY: Wo liegen die Herausforderungen beim Bau nachhaltiger Supermärkte?

Peter Gollan: Es gibt wahnsinnig viele Möglichkeiten und Lösungsansätze. Unser Geschick ist es, den Anforderungen eines jeden Standortes gerecht zu werden, unser Handeln und unsere Lösungen aber immer wieder in Frage zu stellen. Man muss sich immer wieder Zeit nehmen, Innovationen zu verfolgen, offen und mutig sein, mit Ideengeber*innen in Dialog treten und Dinge ausprobieren.

BIO COMPANY: Wie steht es derzeit um die Klimabilanz der BIO COMPANY Märkte?

Peter Gollan: Die Märkte arbeiten z. B. mit energieeffizienter Wärmerückgewinnung bei den Kälteanlagen, sodass auf eine konventionelle Heizung im Verkaufsraum komplett verzichtet werden kann. Die innovativen Anlagen nutzen die Abwärme der Kühlsysteme zum Heizen. Das spart fast 100 Prozent der Heizenergie in den Verkaufsräumen ein. Zum Konzept der Energiereduktion gehört neben den Glastüren an den Frischeregalen auch die durchgehende Verwendung von moderner LED-Beleuchtung. Insgesamt kann so bis zu 40 Prozent Strom eingespart werden.

BIO COMPANY: An welchen Innovationen bzw. Verbesserungen in Sachen Nachhaltigkeit arbeitest du gerade?

Peter Gollan: Aktuell haben wir, meines Wissens nach als einer der ersten Biomärkte Europas, in unserem Markt am Walther-Schreiber-Platz in Berlin-Steglitz natürliches Gas (CO²) als Kühlmittel eingesetzt. Parallel setze ich mich mit einer anderen, neuen Aufgabe auseinander – Werbeanlagen aus recyceltem Material – hier brauchen wir allerdings noch etwas Geduld mit dem Ergebnis.

BIO COMPANY: Was sind die drei wichtigsten Ladenbau-Projekte im Bereich Energie-Effizienz?

Peter Gollan: Das sind eigentlich immer die letzten drei geöffneten Märkte, denn die beinhalten alle bis dato ausgearbeiteten Lösungen, z. B. dahingehend den Energieverbrauch zu senken. Das können verschiedenste Kleinprojekte, alle mit dem gleichen Ziel sein.

BIO COMPANY: Welche Maßnahme bringt am meisten?

Peter Gollan: Jede Maßnahme hat Ihre Relevanz und schließt weiter den Kreis, daher würde ich in keine Gewichtung gehen. Wenn überhaupt wird die letzte Maßnahme, die den Kreis schließt, zumindest symbolisch, die wichtigste Rolle tragen.