Drei kleine Milchgeschichten

In schwierigen Zeiten wird deutlich, wie wichtig die Versorgung mit guten Lebensmitteln ist. Unerschütterlich arbeiten Menschen dafür.
Jeden Tag. Selten allerdings bekommen sie die nötige Anerkennung.

Drei von ihnen seien hier vorgestellt: ihr besonderer Verdienst für regionale Bio-Milchprodukte vom Luisenhof – für ganz Berlin.

Auf dem Luisenhof

Landwirt Mario Willi Kraft

4:00 Uhr. Zeit zum Aufstehen. 

In einer Stunde werden die Kühe gemolken. Alle 12 Stunden muss das geschehen. Tagein, tagaus. Mario Willi Kraft trägt Sorge um ihre Fütterung mit Heu und Korn, um die Gesundheit der Rinder und ihrer Kinder; schneidet die Klauen, mistet den Stall aus, steht bei Wind und Wetter auf dem Feld. 

Tatsächlich würde er sich am liebsten nur darauf konzentrieren. Aber viele administrative Arbeiten stehen zusätzlich an: Biokontrolle, Herdenbuch, Milchleistung etc. Unumgänglich. Immerhin, der Blick über die Weiden Richtung Forst entschädigt ihn jeden Tag für seine Mühen.

An der Schaltwarte

Produktionsleiterin Katharina Bahnisch

Am Stadtrand von Berlin. Alle vier Stunden rollt ein Sammelwagen mit wertvollem Biogut in Velten an. Bei Katharina Bahnisch muss es dann schnell gehen. Abpumpen, Qualität untersuchen, dokumentieren. Nicht immer haben die Fahrer*innen gute Laune. Damit geht Frau Bahnisch entspannt um. 

Routine regiert den Job – in Zusammenarbeit mit höchster Konzentration und Flexibilität. Die Luisenhof-Milchmanufaktur arbeitet rund um die Uhr, in drei Schichten. Frau Bahnisch steuert und überwacht fast den gesamten Veredelungsprozess. Trinkmilch, Joghurtmilch, Käsemilch, Butter. Eine große Verantwortung, die schon auch etwas stolz macht. Daraus zieht Frau Bahnisch ihre Energie. Egal, was gerade los ist.

In der Manufaktur

Käser Patrick Schmidt

Szenenwechsel: Nach einem ersten Rundgang durch den Reiferaum erhitzt Patrick Schmidt die Milch im Käsekessel und gibt Lab hinzu. Zwei Stunden später wird das eingedickte Gut gebrochen, ausgepresst und muss 48 Stunden in Salzlake baden. 

Erst dann beginnt die Gefühlsarbeit im Reiferaum: Der Käser wendet jeden Laib alle zwei Tage, wäscht und pflegt ihn mit einer Tinktur aus hauseigenen Kulturen, zieht Proben. Er entscheidet, wann ein Produkt fertig ist: nur, wenn der Geschmack exakt passt. Dabei lässt Patrick Schmidt nicht mit sich reden. Jeder Schritt ein persönliches Anliegen. Jeder Mensch ein Schritt zum guten Lebensmittel. Und das verdient Respekt.