„Viele, die uns trinken, wissen bis heute nicht, dass sie damit Gutes tun. Ist aber nicht schlimm,
denn solange sie Quartiermeister trinken, passiert automatisch Gutes.“ Lisa Wiedemuth, Geschäftsführerin der Stiftung
Wer Gutes trinkt, soll damit auch Anderen Gutes tun. Nach dieser Idee fließt der Erlös aus jeder Bierflasche direkt in soziale Projekte. Die Quartiermeister*innen bringen handwerklich Gebrautes unter die Leute – und besonders engagierte Leute nach vorn. Konsument*innen werden automatisch zu Förder*innen, können aber auch mitentscheiden. Zum Wohle aller!
Wie lassen sich Lohnarbeit und Teilhabe ohne viel Aufwand verbinden? Darüber dachte Sebastian Jacob während seines Studiums nach. Bald fand er die Antwort: Bier verkaufen und den geschäftlichen Gewinn in gesellschaftlichen Mehrwert überführen – in kiezbasierte soziale Projekte. Der Gründer realisierte das Konzept 2010, zunächst ehrenamtlich. Sein Pilsverkauf ging auf. Weitergehen konnte es so selbstlos aber nicht.
„Wenn wir davon leben können und gleichzeitig möglichst viel Geld in die Kieze fließt, dann ist es der richtige Weg.“ Peter Eckert, Mitgründer
Also brachten seine Quartiermeister-Kollegen David und Peter 2013 ein Unternehmen an den Start, das die Geschäfte übernahm. Und der Verein kümmerte sich weiter um die finanzielle Förderung sozialer Projekte. Es folgten die Bio-Zertifizierung, eine Gemeinwohl-Bilanzierung und neue Biersorten. Die Quartiermeister*innen entfalteten ihre Wirkung – mehr und mehr.
Gründungsjahr des Unternehmens
bis zu unseren Berliner Märkten
Mit Konsum Gutes tun, das funktioniert noch heute nach dem gleichen ausgeklügelten Prinzip: mit der Dreiteilung in ein Unternehmen, eine Stiftung und einen Verein. Das Unternehmen wirtschaftet ganz normal – verkauft gutes Bier zu fairen Preisen. Da die Markenrechte aber der Stiftung gehören, muss es ihr einen festen Satz an „Lizenzgebühren“ zahlen. Diese werden als Teil der Betriebsausgaben verbucht, fließen also konstant. Oben drauf kommt noch ein guter Teil des Gewinns.
Die Stiftung fungiert als Brücke zum Verein und kümmert sich um die Förderung regional verankerter, sozialer Projekte. Welche Initiativen wie viele Mittel bekommen, entscheidet wiederum der Verein selbst. Und am Voting können sich dann auch noch alle Konsument*innen online beteiligen. Förderrunden gibt es in jedem Quartal. Sie unterstützen unterschiedlichste Initiativen – immer mit dem Ziel, mehr soziale Teilhabe zu ermöglichen. Drei Beispiele:
Für ihr erfolgreiches Engagement haben die Quartiermeister*innen bei der Gemeinwohlökonomie-Bilanzierung einen sehr hohen Score von 665 Punkten erreicht. Übrigens hat ihr wirtschaftliches Konstrukt Ewigkeitsanspruch: Da die Firmenrechte der gemeinnützigen Stiftung gehören, kann die GmbH sich weder bereichern noch für viel Geld verkauft werden – egal, wie erfolgreich sie ist. Soziale Absicherung nach oben, sozusagen.
Bio Pils – vielfältig hopfig · Bio-Alkoholfreies – erfrischend leicht · Bio Helles – einmalig aromatisch · Bio Weizen – vollmundig fruchtig · Bio Rotbier – malzig süffig
Wer Quartiermeister trinkt, trinkt eine Idee, trinkt für die Gesellschaft, trinkt aber auch Craft Bier. Im BIO-COMPANY-Gebiet wird es von der Wittichenauer Stadtbrauerei im nördlichen Sachsen hergestellt. Ein traditioneller Handwerksbetrieb, der schon seit 1435 existiert und exklusiv nach den Rezepturen der Quartiermeister*innen braut. Die fünf Bio-Sorten sind bodenständig, aber auch modern; konsensfähig, aber charakterstark – mit aromatischen Hopfen-Twists. Und jede Biersorte wird mit dem Porträt eines/einer Aktivist*in gekürt. Ein Zeichen dafür, dass jede*r zur/zum Quartiermeister*in werden kann – zum Wohle aller.
Gemeinwohlökonomie-zertifiziert · GoVolunteer-ausgezeichnet · bio · naturbelassen · Glas-Mehrweg-Flaschen · Bundesverband nachhaltige Wirtschaft · Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland · Social Impact
Die Quartiermeisterin fürs Bio-Pils
Als Ideal der Rebellion steht sie auf gegen Sexismus, gegen Objektifizierung und das ewig Gestrige in der Bierkultur. Die Quartiermeisterin ist ausnahmsweise keine konkrete Person, sondern Sinnbild. Keine reine Männersache, sondern ein Getränk für Alleskönner*innen: Das klassische Pils wird von drei Aromahopfen in die freie Gesellschaft begleitet.
Emilene Wopana Mudimu für das Bio-Alkoholfreie
Die Spoken-Word-Künstlerin betreibt das Jugendzentrum King’s Corner in Aachen. Sie engagiert sich gegen Rassismus und für diskriminierungsfreie Räume. Mit dem Bio-Alkoholfreien öffnet sich der frische Hopfengenuss eines Kellerbiers für alle, die dabei sein wollen, ohne neben sich zu stehen.
Raul Krauthausen für Bio-Helles
Der vielleicht coolste Inklusionsaktivist kämpft mit Worten und Taten gegen Barrieren – im Alltag, aber auch in den Köpfen. Sein Ziel: menschliche Vielfalt so anzunehmen, dass alle überall mitmachen können. Sein Lieblingsbier – das Bio-Helle – ist craftig kaltgehopft und aromatisch komplex. Ein geschmackliches Statement des facettenreichen Lebens.
Susi Sendling für Bio-Weizen
Die Drag Queen engagiert sich in München für die LGBTQI+-Community. Sie berät queere Menschen und trägt ihre Anliegen prominent auf die Straße. Susi strahlt Herzlichkeit aus, so unkompliziert und frisch wie das Weizen, was sie krönt.
Ariane für das Bio-Rotbier
Ein Urgestein des sozialen Aktivismus und Sinnbild für Kreuzberger Kiezkultur: Die Ex-Hausbesetzerin engagiert sich im Fußballverein THC Franziskaner FC. Seit Jahrzehnten tritt sie dort für solidarisches Miteinander ein – so stark wie das Rotbier, dem sie das Gesicht einer Berliner Quartiermeisterin verleiht.
Mehr Infos findest du unter https://quartiermeister.org/ und auf Instagram.