Foodsharing gegen Lebensmittelverschwendung

Wir setzen Zeichen gegen Müll

Knapp 82 kg Lebensmittel wirft jeder Bundesbürger pro Jahr in den Müll, obwohl sie noch genießbar wären. Selbst in einem Bio-Supermarkt fällt überschüssige Ware an. Zwar kaufte die erste Öko‐Generation der 80er Jahre noch die schrumpeligsten Karotten aus Solidarität auf. Doch heutige Bioladenkund*innen achten auf eine frische und auch optisch ansprechende Ware. Lebensmittel, die nicht mehr so schön anzusehen sind, müssen Bioläden daher als nicht verkaufsfähige Ware aussortieren.

„Nicht verkaufsfähig ist bei uns aber nicht gleichbedeutend mit Müll. Wir verwenden diesen Terminus nicht“, sagt unser Gründer Georg Kaiser. Es heißt nur, dass wir eine andere Verwendung für die Lebensmittel finden müssen. Die Waren werden bei uns als verzehrfähig, aber nicht verkaufsfähig deklariert.

Foodsharing anstatt Müll

Dies tun wir bei der BIO COMPANY sehr bewusst. Zum einen heben wir das Angebot doch noch mal an den Kunden heran. Je nach Artikel wird teils schon vier Tage vor Ablauf des Verfallsdatums eine Reduzierung von 20% vorgenommen. Am Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) reduzieren wir dann auf 50%.

Vielen Verbrauchern ist mittlerweile bewusst: Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht gleich Verfallsdatum. Es heißt nur, dass der Hersteller bis zu diesem Zeitpunkt die Güte und Frische seiner Ware garantieren muss. Viele Lebensmittel sind aber auch nach dem Ablauf des MHD noch gut. Und so kauft der Kunde noch einen guten Teil der übrig gebliebenen Ware.

Verschenkt, geteilt, gewürdigt

Wird die Ware nicht mehr verkauft, stellt die BIO COMPANY die Waren in Form von foodsharing sozialen Organisationen zur Verfügung wie beispielsweise der Berliner Tafel, der Kirchengemeinde, der Samaritergemeinde „Verein für Obdachlosenarbeit“ oder den Organisationen Wildwasser sowie Laib und Seele. Auch die Mitarbeiter*innen dürfen sich nach Bedarf etwas aussuchen. Was selbstverständlich klingt, ist nicht überall so. Viele Lebensmittel‐Einzelhändler*innen verbieten foodsharing aus Angst vor Manipulationen.

BIO COMPANY unterstützt Foodsharing

Um aber noch mehr zu tun – und auch viele Verbraucher*innen für das Thema und das Teilen zu sensibilisieren, unterstützen wir Foodsharing seit der Gründungsphase. Foodsharing ist eine interaktive Plattform für Lebensmittelaustausch. Ins Leben gerufen haben die Plattform Valentin Thurn und Sebastian Engbrocks, die mit ihrem Dokumentarfilm „Taste The Waste“ wichtige Impulse zur Debatte über Lebensmittelverschwendung in Deutschland gesetzt haben. Die Idee ist eine Tauschbörse von Lebensmitteln im Internet, die man sich auch als App auf sein Smartphone herunterladen kann. 

BIO COMPANY unterstütz Foodsharing
Bild v.l.n.r.: Ute Bandemer, Fillialleiterin der BIO COMPANY Rindermarkthalle Hamburg, Bodhi Neiser, Felicia Chmela, beide Botschafter für foodsharing Hamburg // Fotograf: Justus Worbs

Jede*r kennt das: Nach einer Party ist ein unangetasteter Salat übrig geblieben oder man blickt kurz vor seinem Urlaub schlechten Gewissens in einen noch vollen Kühlschrank. Dann kann man diese Ware auf foodsharing einstellen – und wer als erstes zuschlägt, erhält die Adresse und darf sich den Leibesschmaus dann abholen. Dies funktioniert per elektronischem Ticket – damit nicht 10 Leute auf einmal vor der Tür stehen.

Als die Crowdfunding-Kampagne startete, um das Netzwerk fest in der Öffentlichkeit zu etablieren, unterstützten wir ebenfalls finanziell mit 2.000 €, allem voran aber ideell. So wurde die BIO COMPANY der erste Handelspartner und auch Bio-Supermarktpartner des ehrgeizigen Vorhabens. Zustande kam die Kooperation, als der Gründer von foodsharing Raphael Fellmer unseren einstigen Geschäftsführer Georg Kaiser anschrieb und dieser ihn daraufhin einlud.

„Georg Kaiser ebnete mit seinem Vertrauen und seinem Engagement den Weg für unser heutiges Netzwerk. Gemeinsam haben wir schon viel erreicht“, sagt Fellmer.

Mittlerweile kooperieren alle unsere Bio-Märkte mit den Lebensmittelrettern von foodsharing. Damit haben wir gemeinsam mit den zahlreichen freiwilligen Lebensmittelrettern viel Pionierarbeit geleistet. Zentral in unserem Vorhaben ist es jedoch vor allem die Verbraucher stärker für das Thema zu sensibilisieren.

„Eine Überproduktion von Lebensmitteln geht immer zu Lasten der Umwelt – und nicht zuletzt auch der Tiere“, begründet Georg Kaiser sein Engagement. Wir müssen zu mehr Würdigung des Essens zurückkehren und zur Wertschätzung gegenüber Bauern, Tieren und der Natur. Lebensmittel nicht in die Tonne zu werfen, sondern respektvoll zu verwerten, ist ein erster Weg dazu.

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