Es tropft von der Decke, es sprießt in der Nacht, der ewigen Nacht. In einem kleinen Raum träumen gerade erwachende Pflänzchen vom Licht der Welt. Kommen sie als Sprossen zu uns, so haben wir die ganze Gesundheitskraft eines Stücks Garten in unserer Küche, auf kleinstem Raum für größte Vitalität.
Dafür erfährt jeder Pflanzensprössling eine etwas andere, individuelle Betreuung, manche müssen länger keimen, manche kürzer. Was davor noch tief im Korn gebunden, wird in der Kammer zum Leben erweckt, Stärke aufgespalten, Gerbstoff abgebaut. Nie wieder hat die Pflanze einen so hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und leicht verdaulichen Nährstoffen wie in dem Moment, wo sie langsam aus dem Ei schlüpft. Genau deshalb haben Sprossen auch in der asiatischen Küche eine tausendjährige Tradition, die ausgerechnet hier zwischen Hausprojekten und szenigen Cafés Einzug in das regionale Leben gefunden hat. Das vitale Geschmacksfeuerwerk stellt aber auch einen kulturellen Bezug zu seiner Herkunft her – in den Namen der Sprossenmischungen: „Friedrichshainer Bunte“ und „Berliner Salatmischung“ heißen sie oder „Toskana Mischung“ für alle Freunde europäischer Impulse. Alternativ, so wie die Friedrichshainer Anfangsjahre nach dem Mauerfall, ist auch der Ursprung unserer Manufaktur. Wolfgang und Klaus kennen sich vom Mariannenplatz und aus dem Bioladen, dessen organische Struktur sie um pure Lebensfreude zu ergänzen strebten. Seitdem befinden sich die beiden auf einer Mission für unsere Gesundheit. Ihre vitalen Gesichter strahlen die Überzeugung aus, dass alle anderen Keime keine Chance haben, wenn man täglich Sprossen ist. Ihr zweiter Punkt auf der Agenda ist die Stärkung lokaler Mikrokultur. Wachsen doch in Berlins Bezirken mittlerweile immer mehr Sprösslinge aus aller Welt heran. Und das ist gut so.