Damit jeden Tag frische Waren in der BIO COMPANY um die Ecke liegen braucht es jemand ganz Wichtigen. Die Großhändler. Einer der Wichtigsten für BIO COMPANY ist Midgard. Aber was macht so ein Großhändler eigentlich? Ein Gespräch mit dem Midgard Geschäftsführer Dr. Johannes Gaismayer.
BIO COMPANY: Midgard ist ja ein sogenannter Großhändler für Naturkostwaren. Was heißt Großhändler überhaupt?
Dr. Johannes Gaismayer: Großhändler nehmen im klassischen Sinne eine Schnittstellenfunktion wahr zwischen Produzent*innen sowie dem Einzelhandel. Midgard kooperiert zum Beispiel mit regionalen Bäuerinnen und Bauern und bezieht von dort saisonale Produkte frisch von den Feldern.
Die Waren werden am Lagerstandort von Midgard gepuffert, kommissioniert und zu den Kundinnen und Kunden ausgeliefert. Neben der BIO COMPANY als Hauptkundin, versorgt Midgard aber auch weiter Kunden aus der Gastronomie oder Catering-Unternehmen, welche die Ware teilweise auch bei uns abholen kommen.
BIO COMPANY: Welche Waren kommen mit euch in die Märkte?
Dr. Johannes Gaismayer: Wie liefern frisches Obst und Gemüse, Molkereiprodukte und das klassische Trockensortiment wie Konserven, Getränke, Brotaufstriche oder Süßigkeiten. Alle Produkte sind zu 100 % biozertifiziert.
BIO COMPANY: Wie kann man sich eure tägliche Arbeit vorstellen? Wann fangt ihr denn morgens an, damit alle BIO COMPANYs täglich frische Ware bekommen?
Dr. Johannes Gaismayer: Wir beginnen morgens um 7:00 mit der Annahme und Einräumung der Wareneingänge. Sobald alles eingeräumt ist, beginnt die Kommissionierung und endet gegen 17:00. Unsere Fahrer kommen gegen 22:00, verladen in Gitterrollis gepackte Ware und liefern die Märkte in der Nacht aus. So ist sichergestellt, dass die frische Ware morgens früh in den Märkten steht und von dem Marktpersonal sofort eingeräumt werden kann.
BIO COMPANY: Wie viele Menschen arbeiten bei Midgard und wie viele LKWs befördern die Waren?
Dr. Johannes Gaismayer: Bei Midgard arbeiten zurzeit gut 60 Menschen zzgl. Aushilfen. Die Ware wird in und rund um Berlin mit sechs LKW ausgefahren.
BIO COMPANY: Wie kann man bei so viel Essen den Überblick behalten, damit auch alles immer frisch ist?
Dr. Johannes Gaismayer: Mit den Jahren haben unsere Mitarbeitenden im Umgang mit Frischeware eine gute Routine entwickelt. Ware wird bei uns nach dem Prinzip „first-in-first-out“ behandelt. So stellen wir sicher, dass die Anforderungen an Frische und das MHD immer eingehalten werden. Bei Obst und Gemüse ist ansonsten bei der Beurteilung des Reife- und Qualitätsgrads Erfahrung gefragt.
BIO COMPANY: Was sind eure Schritte, um auch selbst einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen? Und was unterscheidet euch von einem konventionellen Großhändler?
Dr. Johannes Gaismayer: Als Bio-Unternehmen liegt uns das Thema Nachhaltigkeit natürlich sehr am Herzen. Wir haben bereits fast alle Auslieferungsfahrzeuge von Diesel- auf Gasantrieb umgestellt. Das ist gut für die Umwelt und spart auf lange Sicht gesehen auch Geld. Um den Plastikabfall zu reduzieren, haben wir z. B. langlebige Rolli-Schutzhüllen mit Klettverschlüssen angeschafft. Diese können hundertfach wiederverwendet werden und schützen unsere Ware auf dem Weg in die Märkte genauso gut, wie der ehemals verwendete Folienschutz für den Einmalgebrauch.
BIO COMPANY: Was ist dein persönliches Lieblingsregal im Lager bei euch und warum?
Dr. Johannes Gaismayer: Mein Lieblingsregal ist sicherlich das Käseregal. Als Vegetarier hat Käse für mich als Genussmittel eine umso höhere Bedeutung. Jedes Mal wenn ich an den Käseregalen vorbeikomme, freue ich mich schon auf meinen nächsten Einkauf.
Veröffentlicht am 03. Februar 2021