Das Grundwasser in Brandenburg und Berlin ist nicht nur eine unsichtbare Lebensader, sondern auch ein stiller Held des Alltags. Doch dieser kostbare Schatz ist in Gefahr. Sinkende Grundwasserpegel und zunehmende Verschmutzung bedrohen die Trinkwasserreserven und die Natur. Aber es gibt Hoffnung, und jede*r kann einen Unterschied machen.
Die Nachrichten sind alarmierend: Die Grundwasserpegel in Brandenburg und Berlin sinken. Warum? Weil immer mehr Wasser für Landwirtschaft, Industrie und den täglichen Gebrauch entnommen wird, während lange Trockenperioden durch den Klimawandel die natürlichen Speicher nicht auffüllen können. Dieser Mangel bedroht nicht nur die Wasserversorgung, sondern auch die Lebensräume zahlreicher Pflanzen und Tiere.
In der Landwirtschaft werden Pestizide genutzt, um Schädlinge zu bekämpfen. Doch was nicht gesehen wird, ist der Weg, den diese Chemikalien nehmen. Über den Boden und das Oberflächenwasser gelangen sie ins Grundwasser und richten dort großen Schaden an. Pestizide wie Lambda-Cyhalothrin gefährden das Leben vieler Wasserorganismen und stören das empfindliche Gleichgewicht der Ökosysteme.
Noch gravierender sind die Nitrate, die durch Düngemittel ins Grundwasser gelangen. Sie können gesundheitliche Probleme verursachen, wenn sie in hoher Konzentration ins Trinkwasser gelangen. Der Grenzwert liegt bei 50 Milligramm pro Liter, aber Überschreitungen sind keine Seltenheit.
Die Gewässer sind nicht nur durch Chemikalien belastet. Studien zeigen, dass flache Seen besonders unter einer Kombination von Stressfaktoren leiden. Temperaturerhöhungen, veränderte Nährstoffhaushalte und invasive Arten setzen diesen empfindlichen Ökosystemen zu. Die Folge ist ein dramatischer Rückgang der Biodiversität.
Aber es gibt Hoffnung. Jede*r kann einen Beitrag leisten, um das Grundwasser zu schützen und die Belastungen zu reduzieren.
Durch die Entscheidung für Bioprodukte wird eine Landwirtschaft unterstützt, die auf den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln verzichtet. Diese Produkte sind nicht nur besser für die Gesundheit, sondern auch für das Wasser.
Jeder Tropfen zählt. Durch bewussten Wasserverbrauch kann die Entnahme von Grundwasser reduziert werden. Kurze Duschzeiten, das Verwenden von Regenwasser für den Garten und wassersparende Haushaltsgeräte machen einen großen Unterschied.
Unterstützung lokaler Initiativen und Umweltprojekte, die sich für den Schutz der Gewässer einsetzen, ist wichtig. Jeder kleine Beitrag zählt.
Freunde und Familie über die Bedeutung des Grundwasserschutzes informieren. Gemeinsam kann das Bewusstsein geschärft und mehr Menschen zum Handeln motiviert werden.
Die Situation des Grundwassers in Brandenburg und Berlin ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Durch bewusstere Entscheidungen und Anpassung des Lebensstils kann dazu beigetragen werden, die Wasserressourcen zu schützen und zu erhalten. Lasst uns gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft kämpfen, in der sauberes Wasser für alle zugänglich ist.
Quellen:
BUND – Umweltgifte
Heinrich-Böll-Stiftung – Pestizide im Wasser
IGB Berlin – Vielfachstress für flache Seen
Umweltbundesamt – Nitrat im Grund- und Trinkwasser
Veröffentlicht am 07. August 2024