Verwenden statt Verschwenden

Hobbygärtner*innen wissen, wie viel Arbeit und Liebe dazu gehören, Gemüse wachsen und gedeihen zu lassen. In der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie werden viele der Lebensmittel, die aufwendig produziert wurden, leider gar nicht erst verwendet.

Das Berliner Unternehmen Rettergut hat aus diesem Fakt ein geniales Konzept gemacht. Sie suchen und nutzen Rohstoffe, die entlang der Lebensmittel-Wertschöpfungskette aussortiert werden, übrig bleiben oder aus Effizienzgründen nicht verarbeitet oder genutzt werden. Sie entwickeln und produzieren daraus Convenience Produkte wie Suppen, Dips und Pestos. 

In Rettergut steckt der starke Wille, das Thema Ressourcenschonung und Klimaschutz auf zugängliche Art ins Bewusstsein zu rücken. 

Ihr Motto: „Respekt, der schmeckt.

Vielseitige Gründe für Verschwendung

Ca. 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr weltweit nicht genutzt und damit viele Millionen Hektar landwirt- schaftliche Fläche umsonst bewirtschaf- tet. Wasser, Rohstoffe und harte Arbeit auf den Feldern – für die Katz. Den Sinn seiner Arbeit bringt der Gründer Philipp Prechtner auf den Punkt: „Ungefähr 10 % aller Treibhausgasemissionen sind zurückzuführen auf das Thema Lebensmittelverschwendung. Wenn diese Ressourcen verwendet werden, wird das Klima geschützt.“.

Rettergut hat sich zur Aufgabe gemacht, Verschwendung aufzuspüren und ihr entgegenzuwirken. Sie stehen in engem Kontakt zur Industrie und Landwirtschaft, zahlen faire Preise und schaffen somit einen neuen Absatz für Produkte. 

Ist das Gemüse zu dick, zu dünn, hat die falsche Form oder Farbe – entspricht es nicht den Standards und wird kurzerhand aussortiert, treten die Berliner auf den Plan. Dieser Gemüsediskriminierung wirkt Rettergut entgegen und schenkt Gurken oder Roter Bete ein neues Leben im Supermarktregal.

Resourcenschonung mit steigender Tendenz

Aus immer mehr Rohstoffen entwickelt Rettergut innovative Rezepturen, um gerettete Nahrungsmittel weiterzuverar- beiten. Die Produktpalette ist bunt, vielseitig und ständig wachsend. Im nächsten Jahr will das Unternehmen ca. 500 Tonnen gerettete Lebensmittel verarbeiten. 

Win-win für Natur und Mensch: Industrie und Landwirtschaft reduzieren ihre Verschwendung. Umwelt, Klima und Ressourcen werden geschont. Und Kund*innen können laut Rettergut „richtig lecker retten und bequem die Welt verbessern“.