Im Märkischen Wirtschaftsverbund haben sich regionale Bio-Unternehmen zusammen geschlossen, sodass das Geld durch höhere – faire – Preise auch bei den Bauern ankommt. Joachim Weckmann beschreibt wie:
Liebe Freunde der Region,
ein gutes Leben ist das Ergebnis von Entwicklung – „Es gibt immer einen Anfang für das Bessere!“ Deshalb dürfen wir uns nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern wollen weiter daran arbeiten, ökologische Wertschöpfung und soziale Wertschätzung in Einklang zu bringen. Denn es ist längst noch nicht alles gerecht verteilt. Mit dem Märkischen Wirtschaftsverbund arbeiten wir daran, unsere Beziehungen entlang der fair & regional Charta solidarisch zu gestalten.
Beispiel Backwaren: Bereits vor Jahrtausenden war Brot ein Produkt der Kooperation: Acker bestellen, ernten, mahlen, backen, verteilen – das geht nur Hand in Hand. Und je fairer diese Hände ineinandergreifen, desto besser läuft es für alle.
Wenn man sich heutzutage die Wertschöpfungs-Kreisläufe anschaut, fällt leider auf, dass unsere Brüder und Schwestern auf dem Acker am schlechtesten verdienen – selbst im Biobereich. Deshalb brauchen wir zwar ein Verständnis für höhere – faire – Preise. Aber dieses Geld muss auch bei den Bauern ankommen. Genau das ist eines der Hauptanliegen unserer fair & regional Charta. Ihren Maximen folgend, finden sich die Mitglieder regelmäßig in Fachrunden zusammen. Den Vorstand bilden Heike-Hanna Böthig (Gut Peetzig) als Vetreterin der Bauern, Manuel Pundt (BIO COMPANY) für den Handel und ich im Sinne der Verarbeiter. Gemeinsam engagieren wir uns für eine bessere Verteilung.
Beim Beispiel Brot geblieben: Unser „Runder Tisch Getreide“ ist der älteste im Verbund. Darin gehen wir sehr offen miteinander um, weil Transparenz die Voraussetzung der Fairness ist. So konnten beim Getreide dieses Jahr drei Demeter-Bäckereien (Weichardt, Vollkern und unsere) den Bauern eine Preiserhöhung von 5 % anbieten, welche eigentlich erst für 2018 geplant war. Das hat geholfen, Kostensteigerungen und Ernteeinbußen auszugleichen.
Fairness in allen Fachbereichen zu verwirklichen – besonders bei Fleisch und Milchprodukten –, dafür sorgt meine liebe Kollegin Dr. Sassa Franke. Als Geschäftsführerin des Verbundes setzt sie sich für gelebte Wertschätzung untereinander ein – und für deren Wahrnehmung über das fair & regional Logo auf den Produkten. Sassa stabilisiert die Runden, bringt Erzeuger und Verarbeiter zusammen. Wer teilnimmt, muss anspruchsvolle Kriterien erfüllen. Was alles dazugehört, können Sie auf der Seite www.fair-regional.de nachlesen.
Wenn ich Märkisches Landbrot bald an die nächste Generation übergebe, soll unser soziales Engagement weiter wachsen - möglicherweise als eine Art Stiftung. Am wichtigsten sind mir dabei Respekt, Achtung und Augenhöhe – dass wir die Liebe zueinander im Geiste tragen, sie jeden Tag verwirklichen. So sei 2017 das Jahr der Wertschätzung. Viele gute Zeiten sollen folgen – nicht nur fürs Brot, sondern für unser aller Leben.
Mit freundschaftlichen Grüßen
Ihr Joachim Weckmann
Märkisches Landbrot Bergiusstr. 36, 12057 Berlin
Telefon 030 6139120, www.landbrot.de
Veröffentlicht am 21. November 2017