Ein Lebensmittel im Supermarkt hat oft eine sehr lange Strecke hinter sich. In Deutschland sind es im Durchschnitt 1.700 Kilometer. Der globale Lebensmittelhandel wirkt sich stark auf die CO2-Bilanz aus.
Betrachtet man den CO2-Ausstoß von Lebensmitteln, sollte man meinen, dass regionale Lebensmittel in jedem Fall besser sind. Das ist allerdings nicht immer so. Was denken Sie hat im Winter eine bessere CO2-Bilanz aufzuweisen: Eine Tomate von den kanarischen Inseln, die mit dem Flugzeug nach Berlin eingeflogen wurde, oder eine regionale Tomate aus einem einfach verglasten Brandenburger Gewächshaus? Die Antwort lautet eine Tomate von den kanarischen Inseln. Erstaunt?
Das ist nicht verwunderlich. Von einer Verpackung kann man die „Food Miles“ schließlich nicht ablesen. Es gibt allerdings ein paar Kriterien, die einen etwas näher an die Antwort nach einem guten Lebensmittel führen: Das Nachhaltigkeitsquartett regional, saisonal, biologisch und fair. Im Sommer hat die Tomate von den kanarischen Inseln im Vergleich zu einer regionalen Tomate eine deutlich schlechtere CO2-Bilanz. Im Winter ist es genau umgekehrt. Neben der Regionalität ist darum die Saisonalität dementsprechend sehr wichtig. Auch die biologische Herstellung und faire Produktion spielen bei der Bewertung eine wichtige Rolle. Nur eine biologische Landwirtschaft stellt sicher, dass wir auch noch in zukünftigen Generationen lebendige Böden haben, die nicht auf massiven Chemieeinsatz angewiesen sind. Und fair: Jeder Mensch, der an der Produktion unserer Lebensmittel beteiligt ist, sollte von dieser Arbeit auch menschenwürdig leben können.
Die Suche nach solch einem perfekt-anmutenden Lebensmittel ist leichter als man denkt. In der Berliner Region gibt es etliche Projekte und Unternehmen, die genau auf diese Kriterien achten. Vorweg: Kein Unternehmen oder Projekt ist perfekt, aber die Philosophie und Arbeitsweise deutet bei vielen Unternehmen in der Region in die richtige Richtung.
In „Regional wachsen - Reise durch eine neue Landwirtschaft“ haben die Filmemacher Stefan Czimmek und Lea Schulz das Nachhaltigkeitsquartett herausgearbeitet und einige solcher Projekte am Beispiel von Berlin und Brandenburg vorgestellt.
Den Film kann man auf www.regionalwachsen.de erwerben.
Veröffentlicht am 04. Juni 2016