Regional & gut

Regional ist besser – aber warum eigentlich?

Regionale Bio-Lebensmittel schmecken besonders aromatisch, enthalten viele Nährstoffe und sparen durch kurze Transportwege CO²-Emissionen – so weit, so bekannt. Doch sie schützen auch die Umwelt, sorgen für Ernährungssicherheit und stärken Märkte, sogar in der Ferne.

Regionaler Anbau

(C) Foto: AdobeStock_231566167_by_Andrii Yalanskyi

Regionales Einkaufen...

ermöglicht die Ernährungswende und zukunftsfähige, gerechte Versorgung:

  • An der Versorgung der Menschen einer Region sollten idealerweise nicht globale Großakteure verdienen, sondern kleine Betriebe in eben jener Region.
  • Denn so werden soziale und nachhaltige Faktoren beim guten Essen für alle automatisch mitgedacht.

schützt Böden und sichert Vielfalt:

  • Bio-Landwirt*innen setzen beim Obst- und Gemüseanbau auf gentechnikfreies Öko-Saatgut, nicht nur der Vielfalt wegen. Sie pflanzen widerstandsfähige Sorten, die zum örtlichen Klima passen und mehrere Generationen lang Ertrag bieten – und so im Gegensatz zu Hybridpflanzen ohne mineralischen Dünger und Pestizide gut gedeihen.

hält Wissen und Wirtschaftskraft in der Region:

  • Regionale Versorgung reduziert die Abhängigkeit von globalen Handelsstrukturen und fördert die lokale Wirtschaft. Wertvolles Wissen, etwa im Lebensmittelhandwerk, bleibt vor Ort erhalten.

schont Märkte im globalen Süden: 

  • Die konventionelle Fleischindustrie sorgt nicht nur im eigenen Land für Tierleid und Umwelt-Probleme. Die Reste der EU-Geflügelindustrie werden zum Beispiel nach Afrika verschifft. Dort leiden die lokalen Märkte unter dem entstehenden Preisdruck.

ist nahbar: 

  • Es ist kein Zufall, dass Lebensmittelskandale in industriellen Strukturen auftreten. Die Beziehungen zwischen Erzeuger*innen, Produzent*innen, Händler*innen und Verbraucher*innen in der Region sind anders angelegt, transparent, nah, langfristig. Das daraus erwachsende Vertrauen kommt allen Beteiligten zu Gute.

spart Emissionen und Verpackungen:

  • Würden wir lediglich die Lebensmittel einführen, die aufgrund des Klimas nicht hier wachsen – etwa Bananen und Kaffee –, ließe sich ein erheblicher Teil der Import-Emissionen einsparen. Eingeflogenes Obst und Gemüse verbraucht zum Beispiel rund 48 Mal mehr Treibstoff als regionales. Und: Kürzere Transportwege bedeuten meist auch weniger Verpackungsmaterial.

Schon gewusst?

Begriffe wie „regional“ oder „von hier“ sind im Lebensmittelhandel nicht geschützt, und Marketing-Abteilungen dehnen sie gern aus. Wir finden das intransparent, darum definieren wir ganz genau, was „regional“ bei BIO COMPANY bedeutet – unser Einkaufleiter Andreas Penkov erklärt dazu:

Andreas Penkov, Leitung Einkauf BIO COMPANY

In unseren Märkten in Berlin und Brandenburg kennzeichnen wir Produkte als regional, die aus diesen Bundesländern oder angrenzenden Landkreisen kommen. In Dresden und Hamburg stammen regionale Produkte aus einem ähnlich großen Gebiet. Wir können jedes Produkt transparent zu dem Betrieb zurückverfolgen, von dem es stammt und pflegen direkten Kontakt zu den Hersteller*innen und Erzeuger*innen. Generell gilt bei BIO COMPANY: Je näher, desto besser. Gerade mit kleineren Bio-Betrieben schließen wir deshalb häufig ganz individuelle Partnerschaften, die genau zu ihren Abläufen und Kapazitäten passen.

Kommen Sie ruhig (von) näher!

Auf manche Produkte aus fernen Ländern mag man nicht verzichten. Bei manchen kennt man aber vielleicht auch einfach die Alternativen noch nicht? Hier kommen ein paar Produkte, die helfen können, extrem lange Transportwege zu vermeiden.

  1. Muckefuck statt Kaffee: Getreidekaffe aus Gerste, Roggen, Zichorie und Malz, zum Aufbrühen mit heißem Wasser, koffeinfrei aber mit kräftigem, vollmundigem Aroma.
  2. Rübenzucker statt Rohrzucker: sehr fein und hell, eignet sich besonders für Feingebäck sowie zum Süßen von Speisen und Getränken aller Art, Zuckerrüben aus deutscher Landwirtschaft.
  3. Apfeldicksaft statt Agavendicksaft: eine mild-fruchtige Süße, schonend eingedickt aus dem Saft sonnengereifter Äpfel aus der Türkei, ideal zum Süßen und zur Herstellung von Fruchtschorlen und Erfrischungsgetränke.
  4. Sauerkirschen statt getrockneter Mango: Sauerkirschen mit einem frisch, fruchtig, fein-säuerlichem Geschmack, ideal zum Backen, als Alternative zu Rosinen, für Quarkspeisen oder Rote Grütze, aus Usbekistan.
  5. Haferdrink statt Mandeldrink: aus bestem Bio-Vollkornhafer, besticht durch vollmundigem Geschmack und eignet sich ideal für die glutenfreie und vegane Ernährung, die umweltfreundliche Flasche lässt sich bis zu 30 Mal wieder befüllen.