Als naturverbundener Imkermeister mit über vierzig Jahren Berufserfahrung hat Thomas Radetzki selbst immer wieder Schädigungen an seinen Bienenvölkern durch Pestizide hinnehmen müssen. Diese persönlichen Erfahrungen und nicht zuletzt die besorgniserregenden Entwicklungen beim weltweiten Insekten- und Artensterben haben ihn dazu bewegt, aktuell eine Petition an den Deutschen Bundestag auf den Weg zu bringen, in der er „ein unabhängiges, transparentes Zulassungsverfahren von Pestiziden nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen“ einfordert. Unterstützt wird Thomas Radetzki von Prominenten wie den TV-Moderator und Buchautor Max Moor, der vielfach ausgezeichneten Schauspielerin Rosalie Thomass oder den international renommierten Bienenforscher Prof. Dr. Dr. h. c. Randolf Menzel.
Dass es bei der Pestizid-Risikoprüfung „erhebliche Defizite“ gibt, hat das Europäische Gericht 2018 in seinem Urteil zum Verbot der drei Neonicotinoide Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam bestätigt. Ihr Freiland-Einsatz bleibt damit verboten. Solange aber als Ersatz für die verbotenen Pestizide neue Mittel zum Einsatz kommen, die nach denselben, offenkundig unzureichenden Sicherheitsprüfungen zugelassen werden, wird das Insektensterben in unseren Landschaften weitergehen. Noch immer fehlt es unter anderem an verbindlichen Untersuchungsmethoden für sogenannte „subletale Effekte von Pestiziden, die für Bienen und andere Bestäuber zwar nicht unmittelbar tödlich sind, aber ihr Immunsystem oder ihre Orientierungs- und Fortpflanzungsfähigkeit schwächen und sie anfälliger für Folgekrankheiten machen.
„Zum Schutz von Mensch und Biene brauchen wir dringend eine grundlegende Reform der bisherigen Zulassungsverfahren für Pestizide“, stellt Thomas Radetzki fest und appelliert an die Bundespolitiker: „Bei der Risikobewertung von Pestiziden muss künftig das gesetzlich festgeschriebene Vorsorgeprinzip konsequent angewendet werden. Indirekte und langfristige Umweltbelastungen dürfen nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden, sondern müssen unter Realbedingungen untersucht und von unabhängigen Instituten bewertet werden.“
Einige der zentralen Forderungspunkte seiner Petition lauten:
Um die Bundesregierung zu einer Diskussion über fachliche Details und Verfahren der Pestizidzulassung zu bewegen, nutzt Thomas Radetzki die Möglichkeit, als Privatperson eine Online-Petition an den Deutschen Bundestag einzureichen. Sobald die Petition von dem zuständigen Petitionsausschuss angenommen wird, hat er vier Wochen Zeit, um 50.000 Unterschriften online zu sammeln und damit die Chance zu erwirken, seine Forderungen im Rahmen einer öffentlichen Anhörung mit den Abgeordneten zu diskutieren.
Jeder darf die Petition mitzeichnen, unabhängig von Alter und Geschlecht. Alle Unterstützer der Petition können sich schon jetzt auf der Webseite www.pestizidkontrolle.de eintragen und werden informiert, sobald der Deutsche Bundestag die Petition offiziell angenommen hat und die vierwöchige Zeichnungsfrist beginnt.
Über die Webseite kann auch kostenloses Kampagnenmaterial zum Weiterverteilen bestellt werden. Außerdem steht eine Pressemappe mit Fotos sowie ein frei verwendbares Erklärvideo zum Herunterladen zur Verfügung.
Veröffentlicht am 14. Februar 2019