Traditionen sind etwas Wunderschönes. Sie schaffen Erinnerungen an die eigene Kindheit und an das wohlig weihnachtliche Gefühl im Bauch. Manchmal sind Traditionen aber auch etwas, das es sich zu überdenken lohnt. Und sei es der Zukunft aller Kinder und Enkelkinder wegen. Hier also ein paar Tipps für neue, nachhaltige Traditionen.
Die Märkte
Die großen Weihnachtsmärkte sind oft nicht besonders ökologisch, was die verkauften Produkte, Speisen und Rahmenbedingungen betrifft. Doch in den meisten Städten gibt es inzwischen alternative Angebote, wo Fairness und Nachhaltigkeit groß geschrieben werden.
Das Licht
Im Advent verbrauchen die Deutschen ressourcenintensive 500 Millionen Kilowattstunden Strom – allein für die Weihnachtsbeleuchtung. Wenn darauf nicht ganz verzichtet werden soll, könnten sparsame LED-Lichter mit Zeitschaltuhr eine Lösung sein.
Kerzen aus Paraffin oder Palmöl schaden Umwelt und Gesundheit. Alternativen aus Raps-, Sonnenblumen- oder Sojaöl verbrauchen allerdings Fläche, die sinnvoller genutzt werden könnte. Eine gute Lösung sind sparsam verwendete Bienenwachskerzen.
Der Baum
Tannenbäume schaffen eine besondere Stimmung: Ein biozertifizierter, ungespritzter Baum aus regionaler Mischkultur ist die beste Wahl. Die Umweltorganisation Robin Wood listet auf ihrer Website bundesweit ökologische Weihnachtsbaumhändler auf. Dabei sind auch regionale Angebote zum Selbstschlagen.
Die Dekoration
Ein Baum aus Restholz gebastelt, ein selbstgebundener Kranz aus gesammelten Naturmaterialien, mit Kartoffeldruck bestempeltes Upcycling-Geschenkpapier aus Zeitungen – die Adventszeit ist eine Gelegenheit, viel selbst zu machen und ganz nebenbei nachhaltig zu handeln. Alternativ: in der Familie nach „Deko-Erbstücken“ fragen.
Das Essen
Ein nachhaltiges Festmahl gestalten, heißt – neben der Verwendung ökologischer Lebensmittel – auch, sich zu fragen, ob es unbedingt eine Weihnachtsgans geben muss oder ob es nicht auch attraktiv sein könnte, eine neue, vielleicht vegetarische Tradition fürs Festessen zu begründen. Schöner Ansatz dafür: Jeder „beschert“ der Familie einen liebevoll handgemachten Gang aus der eigenen Küche zum Weihnachtsmenü.
Die Geschenke
Nachhaltig schenken kann fantasievolle Wege gehen und die führen nicht unbedingt durchs Einkaufszentrum. Fast schon ein Klassiker sind gemeinsame Ausflüge oder liebevoll Selbstgemachtes. Nicht ganz so klassisch: Wissen verschenken: vielleicht ein „Weihnachtsessen-Kochtutorial“ oder „Das 1x1 der Fahrradreparatur“. Toll ist es auch, im Namen der Beschenkten zu spenden, zum Beispiel an Naturschutzorganisationen.
Bei Kindern am besten auf den größten Herzenswunsch konzentrieren, den aber dafür besonders hochwertig erfüllen. Also lieber den guten Roller kaufen als einen billigen und fünf andere Geschenke.
Veröffentlicht am 18. Dezember 2019