Schon gewusst?

Die Ökologische Landwirtschaft schont Ressourcen und ist besser fürs Klima. Stimmt das? Wir haben recherchiert: Hier kommen ein paar spannende Zahlen dazu und dem damit einhergehenden Umweltschutz.

• Jeder 7. Agrar-Betrieb in Deutschland arbeitet ökologisch – das ergibt insgesamt rund 36.300 Bio-Betriebe und rund 11 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen. Laut Ziel der Bundesregierung sollen es bis 2030 mindestens 30 % der Flächen sein. Dafür ist ein umfassender, politisch unterstützter Umbau unseres Agrar- und Ernährungssystems nötig. Bis 2030 bräuchte es jedes Jahr 12 % mehr Öko-Fläche.
• Zwei bis drei Jahre dauert es, einen konventionellen Landwirtschaftsbetrieb umzustellen. In dieser Zeit werden zum Beispiel Tierbestand, Acker- und Grünlandflächen angepasst und die Pflanzen nach Öko-Kriterien angebaut. In den letzten sechs Jahren stellten Öko-Betriebe bundesweit mehr als eine halbe Million Hektar Landwirtschaftsfläche um.
• Insgesamt 17.350 Bio-Lebensmittelhersteller*innen, -Abpack- und -Gastronomiebetriebe gibt es in Deutschland. Viele von ihnen setzen verstärkt auf heimische Rohstoffe und regionale Kreisläufe.
• 6 bis 10 Glieder hat eine Fruchtfolge im Ökolandbau (nur zwei bis drei im konventionellen). So erhalten Öko-Landwirt*innen die innerbetrieblichen Nährstoffkreisläufe, schützen die Pflanzen, kontrollieren das Beikraut und können die Erträge verbessern.
• Eine Tonne Kohlendioxid spart ein Hektar ökologisch bewirtschaftete Ackerfläche pro Jahr im Vergleich zu konventioneller Bewirtschaftung. Studien belegen außerdem, dass rund um ökologisch bewirtschaftete Felder eine deutlich höhere Artenvielfalt herrscht.
• Rund die Hälfte des weltweiten Bruttosozialproduktes hängt direkt oder indirekt mit den „Öko-Dienstleistungen“ zusammen, die die Natur für uns Menschen erbringt, schätzt Bruno Oberle. Der Umweltökonom und Direktor der Weltnaturschutzunion (IUCN) warnt deshalb, dass der Biodiversitätsverlust auch wirtschaftlich weitreichende Konsequenzen hat. Landwirtschaftssubventionen sollten nicht mehr für Methoden vergeben werden, die der Artenvielfalt schaden.
• 100 bis 200 Jahre brauchen Mikroorganismen unter ungestörten Verhältnissen, um einen Zentimeter Humus zu bilden. In dieser fruchtbaren Bodenschicht wachsen die Pflanzen, sie speichert Wasser und mindert Dürrefolgen – darum ist der Erhalt gesunder Böden so wichtig. Bio-Flächen haben eine bis zu 25 % dickere Humusschicht.
• Bis zu 16 Minuten lang verändern sich die elektrischen Felder um Blütenpflanzen, die mit Ackergiften besprüht werden, ergibt eine Studie von Biolog*innen der University of Bristol. Das beeinträchtigt die Sinneswahrnehmung von Hummeln und anderen Bestäubern. Pestizide und Co. schaden damit nicht nur durch ihre giftige Wirkung, sie stören auch die Insekt-Pflanzen-Interaktion.
• 60 Ernten und dann Schluss? Eine Studie der UN-Landwirtschaftsorganisation prophezeit eine Zukunft, die dystopisch klingt, aber wissenschaftlich plausibel ist: Ändern wir nichts an der globalen, intensiven Nutzung der Böden, könnten sie in 60 Jahren durch Überdüngung, Versiegelung und Erosion so erschöpft sein, dass wir nichts mehr ernten.