Das gute Leben ist ein Geben und Nehmen. Es braucht gemeinsame Ideale, neue Formen des Miteinanders, soziales wie ökologisches Engagement. Und es gibt einen Ort, an dem dies gelungen ist – auf fast märchenhafte Weise: in Brodowin.
Kerzen erleuchten unsere Sinne, während draußen ein rauer Winterwind weht. Wenn wir ihm in Gedanken folgen – hinaus über die Grenzen des Stadtgewimmels –, dann landen wir vielleicht irgendwo in der Uckermark. Dort, wo nachts die Sterne näher kommen, sich die Ziegen im Morgennebel aneinanderkuscheln und die Glocken des Kirchturms mittags über die Felder hallen. Dort, wo vor über 30 Jahren ein fast vergessenes Dorf zu neuem Leben erwachte.
Die Bewohner wollten damals zwei Dinge retten: ihre eigene Gemeinschaft und die einzigartige Natur. Also gründeten sie den biologisch-dynamischen Landwirtschaftsbetrieb Brodowin, welcher heute ein elementarer Bestandteil des Ortes ist. Soziale und wirtschaftliche Strukturen wurden gestärkt. Beziehungen zwischen Brandenburg und Berlin sind gewachsen.
Denn: Wer in der Großstadt lebt, kann sich schwer um das Wohl einzelner Menschen, Tiere und Pflanzen auf dem Land kümmern. Aber mit dem Kauf der Bioprodukte aus Brodowin unterstützen wir genau dieses Engagement, zum Beispiel über die Stiftung des Betriebs. Ihr ‚Stammkapital‘ sind 120 Hektar Land. Ihre sicheren ‚Zinsen‘ die Pacht, welche das Demeter-Unternehmen bezahlt, um jenes Land bäuerlich zu nutzen. Und diese stabilen Einnahmen kommen sowohl Naturschutzprojekten als auch sozialen Initiativen rund um den Kirchturm zugute. Man tauscht sich aus und hilft einander. Das stärkt die Dorfgemeinschaft, baut Brücken zu größeren Zusammenhängen. So haben neben vielen Ortsansässigen heute auch fünf Geflüchtete in Brodowin eine sinnvolle Arbeit gefunden.
„Ich bekenne mich zur Nächstenliebe. In ihrem Sinn möchte ich mit meiner Arbeit Menschen zusammenbringen – einen kleinen Beitrag zur Solidarität zwischen Stadt und Land leisten.“
Ludolf von Maltzan, Geschäftsführer
Solidarität zu fördern, fängt mit den richtigen Entscheidungen an – mit einem Ja zu ganzheitlichem Konsum. Und wenn wir mit jener Einstellung nun von unserer gedanklichen Reise aus dem Dorf zurückkehren, haben wir vielleicht ein paar Produkte im Gepäck. Einen Ziegenfrischkäse etwa, zu dem keine Geschmacksknospe Nein sagen kann. Er bereichert sowohl den Gemeinsinn als auch unsere reich geschmückte Tafel.
Auf diese Weise kann man Brodowin im Geiste besuchen. Aber nicht nur so: Wir sind dort stets persönlich willkommen, zum Beispiel beim ländlichen Weihnachtsmarkt am 7. und 8. Dezember. Wenn dann die Lichter das frühe Dunkel des späten Nachmittags erhellen, wird die ganze Märchenhaftigkeit der Winterzeit erlebbar – die Schönheit und Besinnlichkeit des Miteinanders.
Das Ökodorf Brodowin freut sich über Besuch:Brodowiner Dorfstraße 89, 16230 Chorin OT Brodowin.
Mehr Informationen unter www.brodowin.de.
Veröffentlicht am 18. Dezember 2019