Liebe Kundinnen und Kunden!
Ist Ihnen aufgefallen, wie häufig in Debatten zur Klimakrise und jetzt in der Corona-Krise über Freiheit gestritten wird? Und wie oft damit eigentlich individuelle Wünsche oder Gruppeninteressen gemeint sind? Trotz Klimaschaden bloß nicht verzichten müssen auf große Autos oder häufige Flugreisen. Nur nicht das tägliche Billig-Schnitzel vom Teller verbannen, auch wenn dafür Tierschutzgesetze ignoriert und Saisonarbeiter*innen in drangvoller Enge hohen Infektionsrisiken ausgesetzt werden.
Was ist das für ein Verständnis von Freiheit, das sich so wenig um die Freiheitsrechte anderer Menschen rund um den Globus oder die Freiheit unserer Kinder und Enkel schert? Wenn eines deutlich wird in diesen aktuellen Diskussionen, dann dies: Ein akzeptabler Begriff von Freiheit muss persönliche Verantwortung und Solidarität gegenüber der Gemeinschaft und nachfolgenden Generationen einschließen.
In der Corona- wie schon in der Klimakrise ist für viele offensichtlich geworden, was falsch läuft in unserer Lebensweise und unserem Wirtschaftssystem. Wenn wir eine gesunde Erde und ein gutes Leben für uns und die Generationen nach uns wollen, müssen wir jetzt komplett auf Enkeltauglichkeit umstellen! Auf Landwirtschaft und Lebensmittel angewandt bedeutet das, für fruchtbare Böden, Artenreichtum, Vielfalt und regionale, ökologische Versorgungssicherheit zu sorgen.
Die gegenwärtige Situation ist nicht nur Krise, sondern auch historische Chance. Denn die öffentliche Aufmerksamkeit für die Fehler im System ist jetzt so groß, dass wir neu diskutieren können, wie wir leben wollen. Die Zeit für eine klimagerechte, krisenfeste Neuausrichtung ist da. Die Freiheit, dies als Steilvorlage für ein solidarisches Miteinander zu nutzen und nur noch in Enkeltaugliches zu investieren, wird uns dennoch niemand schenken. Nehmen wir sie uns also!
Ihr Georg Kaiser
Geschäftsführer der BIO COMPANY
Veröffentlicht am 01. Juli 2020