Liebe Kund*innen,
„Leaving home should be a choice!“ ist das Motto der internationalen Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO für den diesjährigen Welternährungstag am 16. Oktober: „Haus und Hof zu verlassen, sollte eine freie Entscheidung sein!“ Ich denke dabei zuerst an die Migranten, die mit gefahrvollen Meerespassagen ihr Leben riskieren. Dazu entschließt sich niemand freiwillig, das ist sicher!
Es ist existenzielle Not, die Flüchtende in hoffnungslos überfüllte Boote treibt. Oft, weil in ihrer Heimat selbst das Nötigste an Nahrung zum Überleben fehlt! Die FAO mahnt daher, das Menschenrecht auf Nahrung zu wahren und in Nahrungssicherheit und ländliche Entwicklung zu investieren. „Fluchtursachen bekämpfen“ heißt das bei uns. Und doch trägt das „reiche Deutschland“ in den Herkunftsländern beschämend wenig dazu bei.
Der Appell zum Welthungertag fordert uns auf, den hierzulande verbreiteten Wirtschafts- und Konsumstil mit der Not der Flüchtenden in Verbindung zu sehen: Viele Deutsche leisten sich einen Fleischkonsum, der ohne riesige Futteranbauflächen in der Ferne unmöglich wäre. Zugleich zerstören deutsche Fleischexporte dort lokale Märkte. Was wir aber noch dringender beenden müssen, ist die Verschwendung von Lebensmitteln! Ihre buchstäblich nutzlose Erzeugung „frisst“ gewaltige Flächenressourcen in den Ländern, deren verdrängte Landbevölkerung auch deshalb Hunger leidet.
Zwar werden Lebensmittel nach wie vor überall vom Acker bis zum Teller verschwendet. Und nur veränderte politische Rahmenbedingungen für alle werden dies wirksam begrenzen. Doch das heißt nicht, dass Sie und ich als einzelne Konsument*innen nichts zu dieser Art der Fluchtursachen-Bekämpfung beitragen könnten! Auch als Unternehmer sind mir wertvolle Lebensmittel im Abfall ein Dorn im Auge. Für die BIO COMPANY war deshalb der sorgsame Umgang mit allen Produkten unseres Lebensmittelangebots vom Gründungstag an selbstverständlich.
Abfalltonnen kommen bei uns nur als Deponie für Reste in Frage, die wirklich nicht anders zu verwerten waren. Damit es selten so weit kommt, bieten wir Backwaren vom Vortag, überreifes Obst und Gemüse oder Milchprodukte nahe am Haltbarkeitsdatum zum reduzierten Preis an, geben sie kostenlos an unsere Mitarbeiter oder an die Tafel und andere lokale Initiativen weiter.
Besonders weit hat uns die Zusammenarbeit mit dem Foodsharing e.V. gegen die Lebensmittelverschwendung vorangebracht. Der Verein blickt Ende diesen Jahres auf fünf Jahre erfolgreichen Engagements bundesweit fast 30.000 ehrenamtlicher Lebensmittelretter zurück. So lange dauert inzwischen auch die Partnerschaft mit der BIO COMPANY. Eine gute Zeit, die den Füllstand unserer Biomülltonnen kontinuierlich sinken und das allgemeine Interesse an Alternativen zur Wegwerfgesellschaft steigen ließ!
Ihr Georg Kaiser
Geschäftsführer der BIO COMPANY
Veröffentlicht am 01. September 2017