Liebe Kundinnen, liebe Kunden!
wussten Sie, dass man die Herkunftsangabe für ein Olivenöl im Labor prüfen kann? Die Isotopen- Analyse macht das möglich. Deshalb, weil Elemente wie Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und mehr in regional unterscheidbaren Formen, als Isotope, vorkommen. Und weil Pflanzen diese an ihrem Wachstumsort aufnehmen und so eine ortstypische, technisch nachweisbare Markierung in sich tragen, den „isotopischen Fingerabdruck“. Eine Spur, die weder chemische Zusätze noch Verarbeitungsprozesse verwischen können!
Wir haben eine solche Analyse beauftragt: für das native Olivenöl extra „aus Spanien“, das wir für die BIO COMPANY-Eigenmarke abfüllen lassen. Die genannte Herkunftsangabe wurde dabei bestätigt. Ehrlich gesagt habe ich nichts anderes erwartet. Bisher hatten wir nie Anlass, unseren Lieferanten zu misstrauen. Und das gilt auch für alle anderen Anbieter, deren Bio-Olivenöle Sie bei uns kaufen können. Trotzdem ist es mir recht, hier und da auch über eigene Kontroll-Mechanismen für unverfälschte Qualität und korrekte Inhaltsangaben zu verfügen. Gerade bei Olivenöl!
Immerhin belegt das „grüne Gold“ seit Jahren Platz eins der Statistik bei Lebensmittel-Fälschungen und Etikettenschwindel. Erst jüngst berichteten Medien wieder von mutmaßlicher Verbrauchertäuschung mit angeblichem „Olio extra vergine di Oliva“. Vergleicht man Italiens Olivenöl-Produktion und -Verbrauch mit den Im- und Exportdaten, findet man den Verdacht auf betrügerische Herkunftsangaben mehr als begründet!
Scheinbar italienisches Öl, das schon rein rechnerisch nicht allein aus Italien stammen kann, ist aber nur ein mögliches Täuschungsmanöver. Stutzig macht auch, dass im Handel inzwischen fast ausnahmslos Öl erster Güte, „nativ extra“ (ital. extra vergine), in den Regalen steht. Kann das wirklich sein, dass die Qualitätspyramide hier so schwindelerregend Kopf steht? Warum sind die Gütebezeichnungen „natives Olivenöl“ oder nur „Olivenöl“, welche die Olivenöl-Verordnung der EU ebenfalls vorsieht, so gut wie nirgends zu finden?
Conrad Bölicke, Gründer der artefakt-Olivenölkampagne und Experte, was die erwähnte EU-Verordnung angeht, erklärt das mit der Einflussnahme von Lobbyisten, die Gütekriterien und Grenzwerte der Olivenöl-Verordnung immer weiter schwächten. Außerdem mit viel zu geringer Kontrolldichte und nicht zuletzt mit Fälschern, die den Kontrolleuren immer den technisch entscheidenden Schritt voraus sind.
So bleibt Etikettenschwindel weitgehend ungeahndet und die Verbraucher haben das Nachsehen. Ebenso wie Kleinerzeuger, deren fair kalkulierte Qualitätsprodukte mit vermeintlichen Spitzenerzeugnissen zum Schleuderpreis konkurrieren. Doch wir haben ein Gegenmittel, nicht nur bei Olivenöl: die Allianz von gut informierten, kritischen Konsumenten, transparent und qualitätsbewusst arbeitenden Kleinerzeugern und zukunftsfähig und fair handelnden Unternehmen!
Vielen Dank sagt Ihr
Georg Kaiser
Geschäftsführer der BIO COMPANY