Liebe Kund*innen!
„Gutes Essen für alle – regional, saisonal und klimagerecht!“ Der diesjährige Demonstrationsaufruf bringt auf den Punkt, was zukunftsfähigen Lebensmittelkonsum ausmacht. Oder machen könnte, sollte ich wohl sagen. Denn heute sind wir noch weit entfernt von den Voraussetzungen dafür. Wozu vor allem bäuerliche Bio-Landwirtschaft auf weiter Fläche und ein insgesamt klimagerechtes Anbausystem gehören.
Der Grund für diese agrarpolitische Rückständigkeit: Wie ihre beiden Vorgänger im Amt vertritt auch Agrarministerin Julia Klöckner in ihrem Handeln vor allem die Interessen der Agrarindustrie und nicht die der Bäuerinnen und Bauern. Unter anderem mit der Folge, dass die nationalen ebenso wie die EU-Geldhähne bisher vor allem für diejenigen sprudeln, die das meiste Land besitzen. Ein Geldregen, der noch dazu keinerlei ökologische oder sonst eine zukunftsfähige Leistung der Flächeninhaber für die Gemeinschaft voraussetzt! Damit muss Schluss sein.
Und zwar spätestens 2019 in den Verhandlungen zur Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU-Mitgliedsländer. Und mit dem entschiedenen Einsatz der deutschen Agrarministerin für einen zukunftsfähigen Wandel. Schließlich ist dies doch die wichtigste Aufgabe, die ein Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zu erfüllen hätte: Dafür zu sorgen, dass es denen, die die Versorgung der Bevölkerung ihrer Region mit frischen Qualitätsprodukten der Saison gewährleisten, wirtschaftlich gut geht. Vor allem, wenn sie dabei gleichzeitig verantwortungsbewusst mit knappen Ressourcen und der Gesundheit von Mensch und Tier umgehen!
Tatsächlich aber lässt die deutsche wie auch die EU-Landwirtschaftspolitik das Höfesterben bislang einfach weiter geschehen. So als hätten wir gar keinen Bedarf an einer steigenden Zahl bäuerlicher Betriebe, die ökologisch nachhaltig und sozial fair wirtschaften. So als sei gerade ihre Vielzahl ohne Bedeutung für die Vielfalt im regionalen Anbau, die nicht nur für gesteigerte Ernährungsqualität sorgt, sondern auch für die Erhaltung oder Wiedergewinnung ortstypischer Biodiversität!
Dabei gehört gerade Letzteres – ebenso wie der Klimaschutz – zu den Nachhaltigkeitszielen, die ohne eine konsequente Landbau- und Ernährungswende schlicht nicht einzulösen sind!
Demonstrieren wir Solidarität mit Bäuerinnen und Bauern!
Das Land braucht die Stadt – die Städter*innen brauchen die Landwirt*innen! Die Landwirtschafts- und Ernährungswende werden wir der Politik nur gemeinsam abringen, im solidarischen Miteinander der Produzent*innen und Konsument*innen einer Region. Deshalb unterstützt die BIO COMPANY die „Wir haben es satt“-Demonstration auch 2019. Und deshalb bitte ich auch Sie wieder um Ihre Teilnahme!
Bis zum 19. Januar am Brandenburger Tor in Berlin!
Ihr Georg Kaiser
Geschäftsführer der BIO COMPANY
Veröffentlicht am 10. Januar 2019