Liebe Kund*innen!
Ob Sie Müsli oder Tomatensuppe essen oder ein Bier genießen, an Saatgut denken wohl die Wenigsten dabei. Dabei beginnt fast alles, was wir essen und trinken, mit Samenkörnern. Ohne Samen keine Nahrung und ohne Nahrung kein Leben! Ja, sagen Sie nun vielleicht, das ist doch nichts Neues? Womit Sie Recht hätten.
Neu und besser als bisher müssen aber die Antworten sein, die es auf berechtigte Fragen zum Thema Saatgut gibt. Zum Beispiel, wem eigentlich die Samen gehören, die die Natur der Menschheit spendet, wer ihre züchterischen Möglichkeiten vom Acker bis ins Labor nutzen darf und in wessen Händen die Kontrolle über das Saatgut liegen soll.
Politisch ist das Thema für uns alle. Denn es stimmt, worauf nicht nur Vandana Shiva – Trägerin des Alternativen Nobelpreises – hinweist: Wer die Saat hat, hat das Sagen! Wie das unseren Ernährungsalltag prägt, zeigen die Machtverhältnisse im Saatgutmarkt. Die Saatgutregale der meisten Bau- und Gartenmärkte sind voll von Tütchen, deren Aufschriften nicht immer leicht erkennen lassen, wer und was dahinter steckt: Oft Firmen, die inzwischen Bayer & Co gehören und fast immer Saatgut von nicht mehr selbst vermehrbaren Hybridsorten.
Dies gilt auch für den Saatgutmarkt, auf dem der Erwerbsanbau in Garten- und Landwirtschaft einkauft. So kontrollieren die Saatgutkonzerne heute bereits weite Teile unserer Nahrungsgrundlagen. Wenn wir nicht wollen, dass uns die Wahlfreiheit über das, was auf unsere Äcker und Teller kommt, ganz abhanden kommt, müssen wir mit vereinten Kräften gegensteuern!
Die genetische Vielfalt samenfester, frei vermehrbarer Kultursorten muss für die Allgemeinheit verfügbar bleiben, weil nur sie unsere Nahrungssicherheit auch in Zeiten des Klimawandels garantieren kann. Dafür müssen wir – Züchter*innen, Anbauer, Handel und Konsument*innen – gemeinsam kämpfen!
Ihr Georg Kaiser
Geschäftsführer der BIO COMPANY
Veröffentlicht am 04. März 2020