Liebe Kund*innen,
christliche Gemeinden feiern das Erntedankfest hierzulande am ersten Sonntag im Oktober. Kirchen schmückt man dafür mit Feldfrüchten und in den Andachten wird für die geernteten „Gottesgaben“ gedankt. Praktisch alle Religionen und Kulturen der Welt kennen Dankfeste zur Erntezeit. All diese Erntefeste haben ein Ritual gemeinsam, das so alt ist wie die Menschheit.
Es erinnert daran, wie wenig selbstverständlich und oft mühevoll erkämpft eine gute Ernte ist. Und es sagt uns, dass wir allein schon deshalb Lebensmittel als wertvoll schätzen müssen und nichts davon verschwenden dürfen. Wem diese Botschaft heute neu zu denken gibt und wer sie selbst nach Kräften zu beherzigen versucht, sieht sich jedoch oft einem Konsumverhalten gegenüber, das so gar nicht zu Erntedank und Wertschätzung für Lebensmittel passt.
Seit uns 2010 der Film „TASTE THE WASTE“ erstmals gezeigt hat, welche Mengen Nahrung tatsächlich bei uns in Abfalltonnen und Mülleimern statt auf Tellern landen, hat sich an den beschämenden Zahlen dazu wenig geändert. Noch immer enden im Schnitt fast jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und eins von fünf Broten in Deutschland im Müll. Und dies sogar oft noch bevor sie die Konsument*innen überhaupt erreichen.
Mir widerstrebt es zutiefst, Essen wegzuwerfen. Ich bin so erzogen, und ich kann und will deshalb auch nicht die Augen verschließen vor dem, was das achtlose Verschwenden kostbarer Nahrungs-Ressourcen ökologisch und moralisch in der Welt anrichtet. Niemand, ob Erzeuger, Verarbeiter*in, Unternehmer*in oder Konsument, kann heute noch ignorieren, dass mit jedem weggeworfenen Lebensmittel auch Energie, Arbeitskraft und Ressourcen sinnlos verschleudert werden. Was wir uns schon allein deshalb nicht erlauben können, weil damit auch der Klimawandel weiter angeheizt wird.
Als Unternehmer sehe ich mich daher in der Pflicht, mit den Mitteln der BIO COMPANY alles Mögliche zu tun, um Lebensmittelverschwendung vollständig zu vermeiden. So sind wir 2012 Gründungspartner des foodsharing e.V. geworden und bis heute dabeigeblieben. Wir „haushalten“ seitdem auch sparsamer, vom Wareneinkauf über Preisnachlässe für Waren nahe am sogenannten „Mindesthaltbarkeitsdatum“ bis zu eigenen Mitnahmeregelungen für Mitarbeiter und natürlich dem Verschenken des Übrigen an die Tafeln und andere Lebensmittelretter. Das ist unsere alltägliche Art von Erntedank, nicht nur zur Erntezeit.
Es grüßt Sie
Ihr Georg Kaiser
Geschäftsführer der BIO COMPANY
Veröffentlicht am 25. September 2019