Na, auch schon voller Vorfreude auf milde Frühlingstage und die Osterzeit? Wir haben eine Themenseite rund um Eier, Osterbräuche und andere interessante Informationen zusammengestellt. Willkommen in der Oster-Eierei!
Wir stellen regionale Bräuche abseits von Osterbrot und heimlich hoppelnden Hasen vor, die tolle Inspiration für ein naturverbundenes Osterfest bieten.
Zart austreibende Knospen im Frühling stehen je nach Interpretation für die wiedererwachende Natur oder die Auferstehung Jesu. So oder so: In der Vase machen sich Obstbaum-Zweige gut. Birke und Hasel könnten Allergiker*innen ärgern. Und die so beliebten Weidenkätzchen stehen unter Naturschutz, weil sie jetzt eine der wenigen Nahrungsquellen für Bienen sind. Wer nicht auf Weidenkätzchen verzichten möchte, sollte auf Zweige aus dem Blumenladen zurückgreifen.
In verschiedenen ländlichen Regionen flechten Kinder aus Heu, Zweigen und Moos ihr eigenes Osternest, das dann befüllt wird – eine tolle Alternative zu gekauften Nestern.
In den sorbischen Regionen symbolisieren kunstvolle Muster und leuchtende Farben Bedeutungen wie Entfaltung und Wohlstand. Wer es ganz traditionell mag, färbt Ostereier wie im Mittelalter mit roten Blüten oder roter Bete. Damals wurden Eier während der Fastenzeit nicht verzehrt und deshalb hart gekocht, um sie haltbar zu machen. Die rote Farbe half, sie von frischen Eiern zu unterscheiden.
In Brandenburg und Sachsen wird dieser sorbische Brauch vielerorts zelebriert: Am Ostersonntag ziehen auf historischen Prozessionsrouten prächtig herausgeputzte Reiter auf ebenso aufwendig geschmückten Pferden durch die Straßen und verkünden die Auferstehung Jesu Christi.
In der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag wird Wasser aus einem Bach oder einer Quelle geschöpft und schweigend nach Hause getragen. Es symbolisiert Leben und Fruchtbarkeit und soll ein ganzes Jahr lang heilende Wirkung innehaben.
Varianten dieses Brauchs gibt es unter verschiedenen Namen bundesweit: Dabei werden Ostereier um die Wette einen Hang hinabgerollt. Sie sollen dabei möglichst nicht kaputt gehen und weit rollen. In manchen Regionen werden die Eier geworfen. Beim „Eier ticken / pecken“ schlagen zwei Menschen Ostereier mit den spitzen Enden gegeneinander – es gewinnt, wessen Ei heil bleibt.
Vor allem in Norddeutschland und im Harz kleiden die Menschen für diesen Brauch ein großes Holzrad mit Stroh aus. Am Ostersonntag stecken sie es in Brand und rollen es einen Hügel herunter. Das Osterrad gilt dabei als Agrar-Orakel: Rollt es, ohne umzukippen, verheißt das eine gute Ernte.
1960 am Karfreitag rief eine neue Friedensbewegung erstmals zu Ostermärschen auf, damals um gegen nukleare Aufrüstung zu protestieren. Angesichts des Ukraine-Kriegs werden in diesem Jahr besonders viele Teilnehmer*innen bei den Ostermärschen erwartet, die bundesweit vom 14. bis 18. April 2023 stattfinden. (Termine beim Netzwerk)
Eierfärben zu Ostern ist nicht nur eine tolle Tradition, sondern macht auch viel Spaß in der Vorbereitung. Wenn es natürlich zugeht!
Aus unterschiedlichen Lebensmitteln lassen sich intensive, ökologische Farben herstellen. Mit Rote Bete-Rot oder Grüntee-Grün sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Übrigens: Die Natur hält noch eine Menge anderer Färbemittel bereit. Einfach ausprobieren!
1. Eier vorbereiten: Die rohen Eier für ca. 10 min in kochendem Wasser hart kochen.
2. Pflanzensud herstellen: Genaue Mengenangaben stehen bei den jeweiligen Produkten.
3. Färben: Die hartgekochten, noch warmen Eier für 1 Stunde in den Topf legen.
4. Farbe intensivieren: Um den natürlichen Farben noch etwas mehr Strahlkraft zu geben, einen Esslöffel Weißweinessig in den Topf geben.
5. Extra Glow: Die eingefärbten Eier zum Trocknen aus dem Topf nehmen. Sobald sie trocken und abgekühlt sind, für den extra Glow mit Pflanzenöl einreiben.
Tipp: Je länger die Ostereier im Pflanzensud schwimmen, desto intensivere Farben entstehen!
Für einen besonderen Farbglanz einen Esslöffel Weißweinessig in den Sud geben.
Für ein leuchtendes Gelb – 30 g Currypulver in einem Liter Wasser für 30 Min. aufkochen, anschließend die hartgekochten Eier für eine Stunde im Sud schwimmen lassen.
Für ein natürliches Rot – 30 g Paprikapulver in einem Liter Wasser für 30 Min. aufkochen, anschließend die hartgekochten Eier für eine Stunde im Sud schwimmen lassen.
Für ein kräftiges Pinkrot – 1,5 l Rote Beete Saft in einem Liter Wasser für 30 Min. aufkochen, anschließend die hartgekochten Eier für eine Stunde im Sud schwimmen lassen.
Für einen hübschen Braunton – 100 g Kaffeepulver in einem Liter Wasser für 30 Min. aufkochen, anschließend die hartgekochten Eier für eine Stunde im Sud schwimmen lassen.
Für ein zartes Grün – 100 g losen Grüntee in einem Liter Wasser für 30 Min. aufkochen, anschließend die hartgekochten Eier für eine Stunde im Sud schwimmen lassen.
An Ostern auf der Suche nach weißen Eiern? Damit sieht es in den Bio-Regalen schlecht aus. Und zwar nicht, weil es keine weißen Bio-Eier gäbe, sondern weil im restlichen Jahr lieber zu braunen Eiern gegriffen wird. Und da die Farbe des Eis von der Rasse des Huhns abhängt, gibt’s auch zu Ostern hauptsächlich braune Eier. Färben kann man diese trotzdem gut, die Farbtöne werden eben etwas wärmer.
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Veröffentlicht am 29. März 2023