„Bestes Bio aus MV“- diese Auszeichnung erhielten Anna und Lukas Propp aktuell vom Landwirtschaftsministerium bei der Internationalen Grünen Woche 2018. Damit wurde ihr herausragendes und nachhaltiges Betriebskonzept prämiert.
Im Jahr 2013 gründeten die Jungbauern den Demeter-Betrieb „hufe8“. Viel Wert legt das Paar bei seinem Hofkonzept auf eine enge Verzahnung von Ackerbau und Tierzucht, eine starke Öffentlichkeitsarbeit und transparente Vermarktung. Die Propps können mit ihren 50 Hektar drei Vollbeschäftigte, fünf Teilzeitkräfte und einen Azubi ernähren. Ein wachsendes Standbein sind die Fleischrinder. Das wichtigste Standbein sind jedoch die 6600 Legehennen, die in vier Mobilställen täglich knapp 6000 Eier legen.
Ganz selbstverständlich versorgt das junge Paar ihre Tiere mit hofeigenem Futter. Sollte dieses dennoch einmal knapp werden, tauschen die Propps ihren Mist gegen Getreide mit einem Demeter-Kooperationsbetrieb. Sorgsam durchdacht ist auch Propps Ackerfruchtfolge. Hiervon profitieren der Boden, die Pflanzen und die Hühner gleich mit. Denn beim Anbau der Ackerfrüchte rotieren die vier Mobilställe mit. Ist ein Acker abgeerntet, werden hier die Hühnermobile aufgestellt. Die Tiere grasen und scharren auf der Fläche und düngen gleichzeitig den Acker.
Als Demeter-Geflügelbetrieb nehmen die Propps an der Bruderhahn-Initiative
Deutschland (BID) teil. Die Initiative versteht sich als Übergangslösung, um augenblicklich auf das Töten von männlichen Eintagsküken der Legehennenbrüterei reagieren zu können. Künftig wird nur ein sogenanntes Zweinutzungshuhn das Kükentöten unterbinden. Denn hier sind Hahn und Henne als wirtschaftliche Nutztiere vorgesehen. Bei hufe8 wird bis dahin zu jedem Huhn ein Hahn eingestallt. Dieser wird fünf Monate aufgezogen und gemästet. Da die derzeitigen Hähne von Legehennen abstammen, sind diese kaum fleischbetont. Das macht die Bruderhahn-Mast unwirtschaftlich. Die Propps sind daher darauf angewiesen, die hohen Futterkosten der Bruderhähne durch höhere Eierpreise auszugleichen.
Aber auch die Mitarbeit bei der Ökologischen Tierzucht gGmbH (ÖTZ) können sich die hufe8 Jungbauern vorstellen. Das von Bioland und Demeter gegründete ÖTZ Netzwerk legt die Tierzüchtung wieder in bäuerliche Hand. Hier können die Propps ihre Erfahrungen und Anforderungen an ein robustes und wirtschaftliches Zweinutzungshuhn einfließen lassen. Das Jungbauernpaar erlebt täglich, dass dringend eine legebetonte Henne und ein fleischbetonter Masthahn, eben ein Zweinutzungshuhn, benötigt werden. Um darauf aufmerksam zu machen, haben die beiden das Preisgeld ihrer Auszeichnung „Bestes Bio aus MV“ in Höhe von 1500 € an die ÖTZ gespendet.
Bei der Vermarktung der hufe8 Produkte ist Anna und Lukas Propp besonders wichtig, klar herauszustellen, dass zu den Eiern naturgemäß auch das Fleisch der Hennen und Hähne gehört. Auch können sie garantieren, dass alle hufe8 Produkte, wie Rind- oder Geflügelfleisch, Eier, Salami und weitere, tatsächlich von ihrem Hof stammen. Ein Großteil der hufe8 Produkte gehen zum Berliner Naturkost-Großhandel. Frühzeitig hat die BIO COMPANY auf die fehlgeleitete Entwicklung der Geflügelbranche und das Kükentöten reagiert und zu den hufe8 Eiern auch hufe8 Fleischprodukte ins Sortiment aufgenommen. Damit ist die BIO COMPANY Vorreiter in Berlin.
Veröffentlicht am 23. April 2018