Unter Lagergemüse versteht man eine Gruppe von Gemüsearten, die – wie der Name schon vermuten lässt – gut zu lagern sind. Wir verraten dir, wie Lagergemüse und -obst lange frisch bleibt, wie Bio-Erzeuger*innen ihre Produkte lagern und haben auch einige Rezeptinspirationen für dich!
Lagergemüse und -obst sind Sorten, die bei geeigneter Lagerung über längere Zeit haltbar bleiben. Je nach Sorte und Lagerungsbedingungen können die Aromen und Nährstoffe sogar über mehrere Monate und so über den gesamten Winter bewahrt werden.
Besonders im Bezug auf eine nachhaltige Ernährung hat Lagergemüse- und Obst eine große Bedeutung: Indem Erzeugnisse aus der Region eingelagert werden, können weite Lieferwege zu anderen Zeiten im Jahr vermieden werden. Dies reduziert nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern unterstützt auch lokale Landwirte und stärkt die regionale Wirtschaft. Durch die gezielte Auswahl und Lagerung von regionalen Gemüse- und Obstsorten trägt jede*r von uns mit einer bewussten Ernährung zu mehr Nachhaltigkeit bei.
Zu Lagergemüse und -obst zählt:
Richtiges Lagern reduziert Verschwendung und erhält Geschmack und Nährwerte. Auch in den eigenen vier Wänden kann Lagergemüse und -obst über mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate, aufbewahrt werden. Was es dabei zu beachten gilt, erfährst du im Folgenden:
Wurzelgemüse wie Steckrüben, Sellerie, Rote Bete und Möhren lässt sich hervorragend lagern. Das Grün sollte für die Lagerung entfernt werden, denn es lässt das Gemüse schneller weich werden, da es ihm die Feuchtigkeit entzieht. Dunkel und kühl gelagert hält sich Wurzelgemüse gut. Das Gemüsefach ist für die Lagerung hervorragend geeignet, dort kann es in ein feuchtes Tuch eingewickelt werden, damit es weniger Feuchtigkeit verliert.
Sollte es doch mal an Knackigkeit verlieren: Einige Stunden ins Wasser legen – das Wurzelgemüse saugt sich wieder voll und ist wie neu!
Wer einen Keller hat, kann das Gemüse auch ohne Grün in leicht feuchtem Sand lagern. Ist der Aufbewahrungsort sehr trocken, ist es sinnvoll, den Sand regelmäßig anzufeuchten. So lässt sich das Gemüse bis zum Frühjahr aufbewahren.
Wer Zwiebeln einlagern möchte, sollte diese für ein paar Tage in die Sonne zum Nachtrocknen legen. Anschließend werden sie grob geputzt und in einen trockenen, kühlen Raum gebracht. Auf diese Weise lassen sie sich bis zum nächsten Sommer aufbewahren.
Kartoffeln dürfen keinem Licht ausgesetzt sein. Anderenfalls färben sie sich grün und es wird der giftige Stoff Solanin gebildet. Bewahrt man sie in einem dunklen und kühlen Ort auf, können sie mehrere Monate lang gelagert werden. Im Idealfall beträgt die Temperatur um die 10 Grad Celsius – bei zu niedrigen Temperaturen bekommen sie einen süßen Geschmack.
Das Lagergemüse bei der BIO COMPANY kommt übrigens immer aus Deutschland und wenn möglich direkt aus der Region des Marktes.
Mehr Lagerungstipps sowie interessante und unterhaltsame Fakten und Rezeptinspirationen findest du in unserem Beitrag über saisonales Gemüse und Obst.
Dunkel, kühl und kontrolliert: Unter den richtigen Bedingungen lassen sich Lebensmittel wie Getreide, Obst und Gemüse über längere Zeit lagern.
Perfektes Timing: Für die Lagerung von Gemüse und Obst ist die richtige Reife entscheidend. Apfelsorten haben zum Beispiel häufig unterschiedliche Pflück- und Genussreife- punkte. Deshalb kann man bestimmte Sorten problemlos lagern. Dafür werden die Äpfel knapp reif geerntet, so enthalten sie genug Stärke, die noch nicht in Zucker umgewandelt wurde.
Reiche Vorräte: Bio-Betriebe setzen prinzipiell auf die gleichen Grundsätze, die auch für die heimische Vorratshaltung gelten: Sie lagern ihre Produkte möglichst kühl, aber frostfrei, dunkel, gut durchlüftet und insektendicht, in einem sauberen, staubfreien Lager. Manche Obst- und Gemüsesorten mögen etwas Luftfeuchtigkeit, etwa Äpfel, oder werden teilweise in Sand oder Erde gelagert, zum Beispiel Knollengemüse. Getreide hingegen muss so trocken wie möglich gelagert werden.
Wochenlange Warteschlange: Frisches Wurzel- und Kohlgemüse wie rote Bete, Pastinaken, Sellerie und Schwarzwurzeln lässt sich bei optimalen Bedingungen drei bis vier Monate lagern, Kartoffeln und Kürbis sogar sechs bis acht Monate, Äpfel und Birnen zwei bis fünf Monate. Daher werden sie auch als Lagergemüse bzw. -obst bezeichnet,
Ungebetene Gäste: Um ihre Vorräte zu schützen, überwachen Bio-Erzeuger*innen sie genau. Zur Vermeidung und Früherkennung von Schädlingen wie Korn- und Speckkäfern, Dörrobst- und Mehlmotten nutzen sie verschiedene Methoden, etwa Becherfallen und Pheromonfallen. Häufig kommt auch Technologie zum Einsatz. Klimakontrollsysteme messen zum Beispiel die Temperatur und Feuchtigkeit im Lager. Temperaturfühler schlagen Alarm, wenn die Temperatur lokal steigt. Denn das deutet auf Schädlinge hin.
Innovative Ideen: Noch früher warnt die Abhörtechnik „Beetle-Sound-Tube“, die verschiedene Bio-Akteur*innen gemeinsam entwickelt haben: Sie verstärkt akustisch die Fressgeräusche von Käfern. Dafür werden durchlöcherte Röhren mit Mikrofonen ins Getreidesilo gehängt, die den Schall bündeln. Das System erkennt anhand des charakteristischen Schmatzens sogar, um welche Schädlinge es sich handelt – und um wie viele. Der Clou: In die Röhren können gleichzeitig Nützlinge wie Schlupfwespen gesetzt werden, das ermöglicht chemiefreie Bekämpfung.
Damals wie heute: Konservierungsverfahren wie Salzen, Dörren, Fermentieren, Einlegen oder Einkochen helfen, frische Lebensmittel lange haltbar zu machen. Dabei gilt es, Qualität und Geschmack zu bewahren. Eine weitere Lager-Methode hat die Nase vorn, was den bestmöglichen Erhalt von Vitaminen und Mineralstoffen betrifft: das Einfrieren, am besten schnell und schonend direkt nach der Ernte.
Veröffentlicht am 06. September 2023