Mit einem eigenen Acker durch die Zeit der Pandemie

Für eine Generation, die weiß, was sie isst

„Ich dachte, wir pflanzen Gemüse?!“ Eine Schülerin schaut sich verdutzt auf dem Schulacker um. Heute soll hier das erste Mal gepflanzt werden. 

„Wo ist denn das ganze Gemüse?“ – „Na, hier!“, sagt die Pflanzleiterin und zeigt ihr die kleinen Samen. „Da kommen Möhren, Pastinaken und Radieschen raus.“ Die Augen der Schülerin werden größer. „Echt jetzt? Das ist ja krass!“ Radieschen aussäen, den Acker mulchen oder Kartoffeln einpflanzen – all das ist für viele Kinder und Jugendliche heute völliges Neuland. Damit sie hautnah erleben, wo Lebensmittel herkommen, wie diese wachsen und wie viel Arbeit in ihnen steckt, ermöglicht das Bildungsprogramm GemüseAckerdemie Kindern vielfältige Naturerfahrungen in Form eines Schul- oder Kitagartens.

„Immer weniger Kinder wissen, wo Lebensmittel herkommen oder haben schon einmal selber Gemüse angebaut“, erklärt Gründer Dr. Christoph Schmitz. Der studierte Landwirt promovierte am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und testete das BNE-Bildungsprogramm das erste Mal 2013 an einer Realschule. Seitdem ist das Programm gewachsen und hat sich auch während der Coronakrise als Lernort an der frischen Luft vielerorts bewährt. Die Kinder kommen unter Beachtung der Abstandsregeln in Bewegung und tauschen sich miteinander aus: „Etwas Besseres hätte uns nicht passieren können“, sagt Schulleiterin Cornelia Härtner der Rudolf-Magenau-Schule in Hermaringen. „Mittlerweile verbringen die Schüler*innen zwei Stunden am Tag auf dem Acker, einfach weil es Spaß macht und den Kindern guttut.“ Mit der neuen AckerSaison 2021 werden nun 100.000 Kinder und Jugendliche die GemüseAckerdemie durchlaufen haben. Auf einen Förderplatz bewerben können sich Kitas und Schulen ganzjährig.

Mehr Informationen dazu gibt es unter www.gemueseackerdemie.de