Es wird trockener und wärmer auf Deutschlands Äckern. Diese Folgen des Klimawandels machen auch Öko-Landwirt*innen zu schaffen. Doch sie haben Anbau-Asse im Ärmel, um möglichst viel Wasser in den Böden zu halten.
Hecken und Bäume
Die Waldgärten indigener Völker – essbare Nutzpflanzen, angebaut zwischen Bäumen – sind das Vorbild so genannter Agroforst-Systeme, bei denen breite Streifen mit Bäumen und Sträuchern ein Feld unterteilen. Sie bieten Nützlingen Lebensraum, verbessern durch ihren Schatten das Mikroklima auf dem Feld und verringern die Wasser-Verdunstung. Ihre Wurzeln schützen vor dem Abtragen des Bodens durch Wind oder Starkregen.
Reduzierte Bodenbearbeitung
Gesunder Boden speichert Wasser und Sauerstoff dank der Hohlräume in seinem Inneren. Sie entstehen durch die emsige Arbeit vieler Regenwürmer, Wühlmäuse, Bakterien, Pilze und anderen Mikroorganismen, die den Boden auflockern. Je stärker er aber bearbeitet und befahren wird, desto mehr leidet diese Bodenstruktur. Deshalb gilt hier, wie so oft, weniger ist mehr.
Robustes Saatgut
Einige Öko-Landwirt*innen bauen hierzulande inzwischen Nutzpflanzen aus Regionen der Welt an, in denen Dürre und Hitze normal sind – zum Beispiel Soja. Sie variieren die Aussaat-Zeitpunkte oder rückbesinnen sich auf die Kultur von Luzernen, die besonders resistent gegen Dürre sind. Züchter*innen achten neben Ertrag und Qualität vermehrt auf die Robustheit gegenüber Hitze und Trockenheit.
Vielfältige Fruchtfolgen
Monokulturen verbrauchen viel Wasser, sind kaum anpassungsfähig und entziehen dem Boden stets die gleichen Nährstoffe. Öko-Bauern setzen stattdessen auf altbewährte Fruchtfolgen und bauen auf einem Feld nacheinander sechs bis zehn verschiedene Pflanzen an, darunter bodenlockernde Tiefwurzler wie Gras und Getreide.
Gründüngung
Ein Teil dieser Fruchtfolge sind Zwischenfrüchte: Pflanzen, die nicht geerntet werden und auf dem Feld verrotten. So entsteht wertvoller Humus, der den Boden vor dem Austrocknen schützt. Die Gründüngung hat je nach Pflanze weitere Vorteile: Winterroggen und Luzerne lockern mit ihren langen Wurzeln den Boden auf. Lupinen und Erbsen binden Stickstoff aus der Luft. Dinkel und Kleegras festigen den Boden im Winter und schützen vor Erosion.
Veröffentlicht am 01. Juli 2020