Rudolf Steiner (auf den die Anbauweise auf Demeter-Höfen zurückgeht) nannte den Boden „ein Organ der biologisch-dynamischen Landwirtschaft“. Eines, das Bauern so gesund und lebendig wie möglich halten müssen. Studien, die konventionelle und ökologische bewirtschaftete Flächen vergleichen, zeigen, wie wichtig biologisch aktiver Boden tatsächlich ist.
Die ökologische Landwirtschaft verzichtet auf chemische Pestizide. Denn erstens stören sie die natürliche Balance des Ökosystems Boden empfindlich. Und zweitens breiten sich diese über Luft und Regen auch auf benachbarte Flächen und ins Grundwasser aus. Um ihre Pflanzen zu schützen, setzen Bio-Landwirte auf natürliche Mittel wie Pflanzenöle oder Lockstoff-Fallen. Außerdem bauen sie bevorzugt robuste Sorten an, die sich oft seit Jahrhunderten in ihren Regionen bewähren. Als Dünger nutzen sie Kompost und Mist statt mineralischer Düngemittel. Und sie bringen sehr viel weniger Gülle aus als konventionelle Betriebe.
Denn Bio-Landwirte dürfen entsprechend den Verbandsrichtlinien nur so viel Tiere halten, dass nicht mehr Dung anfällt, als zur Nährstoffversorgung der Pflanzen auf den eigenen Feldern gebraucht wird.
Für „lebendige Erde“ sorgt auch systematischer Fruchtwechsel: Konventionelle Betriebe bewirtschaften Jahr für Jahr riesige Flächen mit Mais in Monokultur und laugen so den Boden aus. Ökobauern planen verschiedene Pflanzenkulturen im Wechsel, die stets zum jeweiligen Nährstoffgehalt des Bodens passen. So fördern sie neben der Humusbildung auch die Biodiversität. Denn Vögel, Insekten und Co. brauchen für ihr Überleben neben dem Verzicht auf Chemie vor allem das vielfältige Nahrungsangebot eines artenreichen Lebensraums. Studien belegen eine rund 86 Prozent höhere Artenvielfalt auf ökologisch bewirtschafteten Flächen gegenüber konventionellen, sowohl über als auch unter der Erde!
Einige Öko-Landwirte setzen auf möglichst viel Ruhe – „Fleiß“ im Sinne häufiger Bearbeitung hat nämlich einen hohen Preis: Er führt durch Erosion und Verschlämmung zum Humusabbau. Deshalb setzt sich zunehmend die reduzierte Bearbeitung durch, bei der Äcker beispielsweise vor der Aussaat nicht gepflügt, sondern nur gemulcht werden. Ein Teil vom vorherigen Pflanzenbewuchs bleibt dabei an der Oberfläche, schützt den Boden vor Abtragung und wird nach und nach zu wertvollem Humus. Weil ökologische Landbewirtschaftung weniger tief in den Boden eindringt, schont sie auch dessen Struktur und Milliarden nützlicher Bodenlebewesen, große wie Regenwürmer und winzige wie Bakterien.
Veröffentlicht am 10. November 2019