Lasst uns die essbare Landschaft gemeinsam erleben und gestalten!
„Und die kann man wirklich essen wie Salat?“ Zögernd probiert der junge Vater von den zarten Blättchen, die seine zwölfjährige Tochter gerade von den maigrünen Linden im Berliner Volkspark Hasenheide gezupft hat. Die beiden sind als Teilnehmer einer sogenannten „Mundraubtour“ unterwegs. Und Lindenblätter sind nur das erste der genüsslichen Abenteuer, die sie dabei erwarten!
Am Ende werden sie auch den köstlichen Geschmack frischer Tannen- und Fichtentriebe, wilder Hopfensprossen oder der Blätter der Alpen-Johannisbeere mit ihrem unverkennbaren Champignon-Aroma gekostet und zukünftige Lieblings-Aromen in Knospen und Blüten von Huflattich, Löwenzahn, Gänseblümchen, duftenden Wildrosen, Holunder, Linden, Ebereschen oder Robinien entdeckt haben!
Wie schnell sich anfängliche Skepsis in regelrechtes Sammelfieber verwandeln kann, weiß Touranbieterin Magda Zahn aus Erfahrung. Als Absolventin des Eberswalder Hochschul-Studiengangs „Landschaftsnutzung und Naturschutz“ gehört sie zum Team der engagierten Landschaftsnutzer, die hinter der Plattform Mundraub.org stehen. Dort sind - inzwischen weit über die Grenzen von Berlin hinaus – offiziell für die Allgemeinheit zugängliche Fundorte von kulinarisch interessanten Wild- und Kulturpflanzen verzeichnet. Diese „essbare Landkarte“ und Magdas reicher Wissensschatz in urbaner Küchenbotanik stecken hinter ihrer Idee, neugierigen Großstädtern per Rad geführte „Mundraubtouren“ anzubieten.
Welche Vielfalt an genießbarem Grün man auf öffentlichen Flächen und sogar in einer Großstadt wie Berlin selbst frisch ernten kann, erstaunt die Teilnehmer der Frühlingstouren naturgemäß am meisten. Später im Jahr liegt der Schwerpunkt des Tourkalenders dann mehr bei Früchten, zum Beispiel Kirschpflaumen, Mirabellen, Mehlbeeren, Kornelkischen oder Maulbeeren. Im Herbst kommen spätreifes Wildobst wie Schlehen oder Mispeln und Nüsse, Kastanien und Bucheckern dazu.
Die städtische Nutzpflanzenkunde ergänzt Magda regelmäßig um praktische Verwertungstipps, oft sogar um kleine Kostproben aus ihrer Rucksack-Feldküche und immer mit Grundsätzen, die alle „Mundräuber“ beherzigen sollten: Etwa, dass stets mit Augenmaß und nur für den eigenen Bedarf geerntet wird, dass man die Pflanzen schont und Besitzverhältnisse achtet. Baum- und Wiesenbestände im Volkspark können meist als „Allmende“ gelten. Als Grünflächen im kommunalen Eigentum also, deren Nutzung der Bevökerung freisteht, pflegliche Behandlung und Beachtung aller Naturschutzgesetze vorausgesetzt!
Wer an einer geführten Mundraubtour teilnehmen möchte, findet mehr Informationen und Termine dazu auf hier!
Die BIO COMPANY verlost: drei Mundraubtour-Gutscheine für je zwei Teilnehmer!
Schreibt uns mit dem Betreff „Mundraubtouren“ eine E-Mail an redaktion@biocompany.de. Einsendeschluss ist der 01.06.2016. (Gutscheine sind für alle Touren in 2016 gültig, Termin nach Absprache mit Tourveranstalterin Magda Zahn)
Veröffentlicht am 26. Mai 2016