Die Honigbiene ist nur eine von 561 heimischen Bienenarten. Ob Holzbiene, Löcherbiene oder Hummel, die wilde Verwandtschaft ist äußerst vielfältig. Mit ihren speziellen Futtervorlieben sind Wildbienen jedoch auf artenreich blühende Wiesen und Felder angewiesen.
Sie sind Zeit ihres rund vier bis acht Wochen währenden Lebens sehr beschäftigt, die Wildbienen. Die meisten von ihnen leben nicht in einem Staat mit verteilten Aufgaben, sondern solitär. Pollen und Nektar sammeln, Nest bauen, Brutzellen versorgen – bei den meisten Wildbienen eine One-Bee-Show.
Eines ist ihnen bei aller Vielfalt gemein: Sie lieben Wärme. Und brauchen sie zum Fliegen. Den Tag beginnen sie mit Sonnenbaden und Körperpflege. Dann startet der Sammel-Marathon: Wildbienen ernähren sich von Nektar und hamstern Pollen für ihre Nachkommen. Bei einem Sammelflug werden zehntausende Blüten angeflogen – was zugleich die herausragende Rolle der Bienen im Ökosystem erklärt.
Ihre Eier legen Wildbienen in Totholz-Löcher, leere Pflanzenstängel oder eigens angelegte Boden-Brutkammern. Die Larven verzehren den gesammelten Proviant, verpuppen sich und bilden im kommenden Frühjahr die nächste Bienengeneration. Noch. Mehr als die Hälfte der heimischen Arten sind bereits ausgestorben oder stark bedroht.
Bienenfreund*innen, die in ihren Gärten wilde Ecken bieten und dafür heimische Blühpflanzen – im Mai etwa Wiesenrotklee, Klatschmohn und Glockenblume – anbieten, sind dabei mächtigere Helfer als gedacht: Laut Berechnung des NABU ist die Gesamtfläche privater, deutscher Gärten so groß wie sämtliche Schutzgebiete Deutschlands.
Veröffentlicht am 06. Mai 2020